Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1985; 20(2): 79-83
DOI: 10.1055/s-2007-1003091
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die broncho-alveoläre Lavage als Diagnostikum in der Intensivtherapie

Bronchoalveolar Lavage as a Diagnostic Tool in Intensive-Care TreatmentTh. Joka, U. Obertacke, U. Pison, F. Neudeck, K. O. Keinecke
  • Universitätsklinikum der Gesamthochschule Essen, Abteilung für Unfallchirurgie (Direktor: Prof. Dr. K. P. Schmit-Neuerburg)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
22. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung

Die broncho-alveoläre Lavage wird als standardisierte diagnostische Methode zur Abklärung von interstitiellen Lungenveränderungen im ARDS vorgestellt. Ihre Berechtigung basiert auf der Übereinstimmung mit Veränderungen in den Lungenbiopsien. Bei fachgerechter Durchführung können pulmonale Beeinträchtigungen ausgeschlossen werden. In der Erforschung des ARDS könnte sie einen wichtigen diagnostischen Stellenwert einnehmen. Unabhängig vom Ausgangspunkt der immunologischen Prozesse beim ARDS dürfte sich frühzeitig in der Zusammensetzung der Lungenspülflüssigkeit und in der Funktionsfähigkeit der zellulären Bestandteile ein Abbild der Veränderungen ergeben. In Zukunft hoffen wir durch Bestimmung von Frühmarkern eine frühzeitige Erkennung eines sich entwickelnden progressiven Lungenversagens zu erreichen. Weiterhin kann der Erfolg einer eingeleiteten Therapie kontinuierlich verfolgt werden.

Summary

Bronchoalveolar lavage is presented as a standardised diagnostic method in the clarification of interstitial pulmonary changes in the acute respiratory distress syndrome (ARDS). Its justification is based on the fact that changes in lung biopsies are reflected by early changes in the composition of the rinse and in the ability of the cellular components to function properly, independent of the origin of the immunological processes in ARDS. Pulmonary function is not adversely affected by the procedure provided it is carried out ”lege artis”. We hope that it will be possible in future to achieve early detection of a developing progressive failure of pulmonary function, by employing early markers. The procedure also allows continual follow-up of the success of an initiated therapy.