Über die Anwendung von Physostigmin in der Anästhesie und Intensivmedizin

Zusammenfassung

Gegenüber den in der anästhesiologischen Praxis häufig verwendeten Substanzen: Dehydrobenzperidol, Benzodiazepinderivate und Ketamin ist Physostigmin bei Überdosierungen ein wirkliches Antidot. In anästhesiologischen Grenzgebieten kann Physostigmin zur Aufhebung der Bewußtseinstrübung erfolgreich eingesetzt werden. Besonders die nicht seltenen Intoxikationen mit trizyklischen Antidepressiva und Alkohol stellen ein gutes Indikationsgebiet dar. Wir berichten über eigene gute therapeutische Erfolge gerade auf diesem Gebiet. Nebenwirkungen von Physostigmin haben wir in diesen Fällen nicht beobachtet. Die Möglichkeit des Auftretens von unerwünschten parasympathischen Nebenwirkungen erfordert in jedem Fall eine korrekte Indikationsstellung, eine genaue Dosierung und die intensive Überwachung der Patienten.

Summary

Physostigmine is an antidote in cases of overdosage with intravenous anaesthetics such as dehydrobenzperidol, benzodiazepines and ketamine. It is also useful in antagonizing drug induced comas of different origin particularly in cases of acute intoxication with tricyclic antidepressants and alcohol. We discuss our therapeutic observations in anaesthesiological and intensive care patients. We have not seen any side effects after physostigmine administration, but the possibility of undesired parasympathomimetic activity demands correct indication, well calculated dosage and continuous surveillance of the patient