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DOI: 10.1055/s-2007-1008245
Auswirkung von Lärm und anderen gehörschädigenden Einflüssen auf den Hörverlust* **
The Effects of Noise and Other Factors Causing Hearing Loss * Herrn Prof. Dr. U. Legler zum 65. Geburtstag gewidmet.** Auszugsweise vorgetragen auf der Arbeitstagung der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Audiologen und Neurootologen in Münster am 18.3.1983Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
29. Februar 2008 (online)
Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Zusammenhang zwischen Hörverlust und Lärmexposition zu untersuchen. Daneben wurde geprüft, ob in der Anamnese erfaßte gehörschädigende Faktoren (hereditäre Belastung, toxische und infektiös-toxische Einflüsse, Kopf- und akustische Traumen, Krieg, Ohrgeräusche) und Arbeitsplatzbedingungen (ototoxische Arbeitsstoffe, Schichtarbeit, Gehörschutz) sich auf den Hörverlust auswirken.
Zu diesem Zweck wurde das Tonaudiogramm von 1020 Lärmarbeitern und Nicht-Lärmexponierten eines Kraftwerks ausgewertet. Neben der Exposition am derzeitigen Arbeitsplatz wurde die Intensität des Schalls und die Dauer der gesamten Erwerbstätigkeit berücksichtigt. Die Geräuschexposition der Lärmarbeiter überschritt die Grenzwerte der Gehörschädlichkeit, lag aber im allgemeinen bei Beurteilungspegeln von unter 95 dB (A).
Der Hörverlust der Arbeitnehmer nimmt mit steigendem Pegel zu. Der Schallpegel scheint bei den von uns untersuchten Intensitäten jedoch von geringerem Einfluß als gemeinhin angenommen wird. Demgegenüber steht die Wirkung der Zeit auf die Hörschwelle bei Beurteilungspegeln unter 90 dB (A) im Vordergrund. Neben der beruflichen Lärmexposition und dem Alter haben folgende Faktoren einen signifikanten Bezug zur Hörschwelle: Hereditäre Belastung, Traumen, Krieg, Ohrgeräusche und Schichtarbeit. Insgesamt haben die anamnestisch erfaßten Einflüsse und die Arbeitsplatzbedingungen eine erhebliche Auswirkung auf den Hörverlust, die der des Lärms bei Schallpegeln bis etwa 90 dB (A) gleichgewichtig gegenübersteht.
Summary
The goal of the present paper was to investigate the relationship between hearing loss and noise exposure. Moreover, the author also examined the question whether damaging factors detected in the case history (hereditary susceptibility, toxic and infectious-toxic factors, cerebral and acoustic trauma, war, tinnitus) and working conditions (ototoxic industrial substances, shift work, hearing protection) affect hearing loss in any way. A tone and speech audiogram of 1020 persons exposed to industrial noise in a power station and non-exposed persons was evaluated for this purpose. In addition to exposure at the respective place of work, the sound intensity and total period of employment were also taken into consideration. The noise exposure of the persons working in industrial noise exceeded the limits of hearing damage, although it generally amounted to levels of less than 95 dB (A).
Hearing loss in persons exposed to industrial noise increases as the noise level increases. In the intensities we examined, however, the level of sound appears to be less decisive in its effect than generally assumed. The effect of time on the threshold of hearing, on the other hand, is of importance at evaluation levels of less than 90 dB (A). In addition to age and occupational noise exposure, the following factors are significantly correlated to the threshold of hearing: hereditary susceptibility, traumata, war, tinnitus and shift work. On the whole, the factors and working conditions recorded in the case history have a considerable effect on hearing loss and are appoximately equivalent to the noise at sound levels up to about 90 dB (A).