Zusammenfassung
Es wird über 125 Fälle frontobasaler- und Mittelgesichtstraumen berichtet. Bei 88 Patienten erfolgte die Primärversorgung während 37 bis zum 29. Jahre nach dem Trauma operativ behandelt wurden. Neben der bekannten Diagnostik einer Rhinoliquorrhö wird auf den computertomographisch nachweisbaren, kleinsten intrakraniellen Lufteinschluß als sicheres Zeichen einer Duraläsion hingewiesen. Der relativ hohe Prozentsatz päroperativ klinisch und diagnostisch nicht nachweisbarer Duraläsionen läßt eine großzügige Indikation zur Rhinobasisexploration gerechtfertigt erscheinen. Operativ technisch werden die heute vorhandenen mikrochirurgischen Gegebenheiten besprochen sowie anhand des Zahlenmaterials Indikation und Möglichkeiten des Wiederaufbaus der Stirnhöhlenhinterwand und der Rhinobasis dargelegt. Der Vergleich des transfrontalen und subfrontalen transethmoidalen Zuganges zur Schädelbasis und angrenzenden Gebiete zeigt, dass dem letzteren heute der Vorzug zu geben ist. Neben der Versorgung der Liquorfistel lassen sich in gleicher Sitzung die Nebenhöhlen sanieren sowie die traumatisierten Strukturen des Mittelgesichtes rekonstruieren. Hierdurch können die bei fachfremder Versorgung relativ hohen sinugenen Komplikationsraten vermieden werden.
Summary
Our experience in 125 cases of traumatic frontal skullbase and mid-face lesions is discussed. 88 patients were operated on immediately after injury whereas 37 were operated on when they presented with complications due to the trauma some time after the injury. Small aeroceles seen on the computer tomogram are a definite and accurate sign of a dural rupture. The indications for an exploration of the frontal skull-base should be rather liberal since most dura lesions are difficult to verify. The current surgical techniques to repair the posterior wall of the frontal sinus and the cribriform plate are discussed in detail. The subfrontal transethmoidal approach allows the dura defect to be repaired at the time the sinus disease and facial fractures are surgically treated, and is preferred to the transfrontal neurosurgical approach where a much higher incidence of complications in the sinuses is found.