Laryngorhinootologie 1981; 60(2): 53-55
DOI: 10.1055/s-2007-1008672
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Psychogene Taubheit, ein differentialdiagnostisches Problem des Hörsturzes

Psychogenic Deafness - A Rare Problem in the Differential Diagnosis of the Sudden DeafnessM. Hülse, J. G. Meyer
  • Aus der HNO-Klinik (Direktor: Prof. Dr. U. Legler) und der Neurologischen
    Klinik (Direktor: Prof. Dr. O. Hallen) des Klinikum Mannheim - Fakultät für
    Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Der Hörsturz gehört heute zu den allgemein bekannten und nicht selten zu beobachtenden Krankheitsbildern und seine Häufigkeit scheint stetig zuzunehmen. Bereits 1950 hat Fowler auf die sehr oft zu beobachtenden psychosomatischen Störungen bei Hörsturzpatienten hingewiesen. Unter diesen Voraussetzungen kann in seltenen Fällen eine psychogene Taubheit als Hörsturz fehldiagnostiziert werden, wenn nicht besonders danach mit mindestens einem Simulationstest gefahndet wird. Einen Hinweis für die psychogene Hörstörung könnte die von unserem Patienten angegebene Otalgie geben. Wie unsere Patienten, aber auch ein Patient von Hallberg (1956), zeigen, muß eine einseitige Taubheit nicht gegen eine psychogene Hörstörung sprechen.

Summary

The sudden deafness is in our days a well known clinical picture, which incidence seems to augment. Already in 1950 Fowler described the frequent coincidence of psychosomatic disturbances with the sudden deafness. On these conditions a psychogenic deafness can be taken in some cases for a sudden deafness, if there is not carried out at least one simulation test. An additional hint at an „hysteric” deafness could be the otalgia, which we found in our patients. The unilateral hearing disturbance is not a reliable sign against the psychogenic deafness as could be demonstrated in our cases as well as in a case of Hallberg (1956).