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DOI: 10.1055/s-2007-1008696
Mitbeteiligung der Orbita bei frontobasalen Traumen
Involvement of the Orbita with Frontobasal FracturesPublication History
Publication Date:
29 February 2008 (online)
Zusammenfassung
Eine Mitbeteiligung der Orbita bei frontobasalen Frakturen ist möglich bei zusätzlichen sternförmigen Kalotten- und Trümmerbrüchen sowie bei gleichzeitigen Mittelgesichtsfrakturen. Dies gilt in besonderem Maße für die latero-orbitale frontobasale Fraktur, den Typ IV der Klassifikation nach Escher sowie für den Typ III dieser Einteilung mit Abriß des Mittelgesichts von der frakturierten Schädelbasis. Bei flächenhafter Gewalteinwirkung auf die Schädelkalotte oder bei unmittelbarer Einwirkung auf den Bulbus oculi entstehen indirekte Brüche in den schwachen Zonen der knöchernen Begrenzung von Nasennebenhöhlen und Augenhöhle. Neben der klassischen blow out-fracture des Orbitabodens werden dabei auch Berstungsfrakturen des Orbitadaches beobachtet, die bei gleichzeitiger Kommunikation mit dem Nasennebenhöhlenbereich die Gefahr einer endokraniellen Komplikation beinhalten. Bei den perforierenden orbito-frontalen Verletzungen wird durch das Eindringen von Fremdkörpern durch den Orbitabereich in die vordere Schädelbasis oder durch Verletzung mit spitzen Gegenständen oder Projektilen eine offene Schädelhirnverletzung verursacht. Die Entfernung des eingedrungenen Fremdkörpers muß je nach Lage desselben durch den Neurochirurgen oder auf rhinochirurgischem Weg erfolgen. Schwere Lidverletzungen und Bulbusperforationen sind durch den Ophthalmologen zu versorgen. Fortschreitender Visus- und Gesichtsfeldverlust in unmittelbarem Zusammenhang mit einem frontobasalen Trauma sind klinische Anzeichen einer Optikusläsion im Canalis opticus. Wenn auch die Indikation zu einer rhinochirurgischen Dekompressionsoperation noch unterschiedlich beurteilt wird, so scheinen die mitgeteilten guten Resultate doch geeignet, bei entsprechenden Voraussetzungen die operative Dekompression des Sehnerven im Canalis opticus möglichst gleichzeitig mit der rhinochirurgischen Versorgung der frontobasalen Verletzung zu versuchen, zumal die Gefahr einer zusätzlichen Schädigung des Nerven dadurch offensichtlich nicht gegeben ist.
Summary
In the mechanism of fracturing in the region of the frontobasis and of the midface there is the possibility of an orbital involvement. If the traumatic forces affect directly the frontal zone we may find a latero-orbitalfrontobasiliar fracture - the socalled type IV according to the classification of frontobasiliar fractures by Escher. If the middle face is more affected, the type III will result with tearing off the midface bones from the skull at the frontobasis. In a few cases there are indirect blow-out fractures of the orbital roof in communication with frontobasiliar fractures especially in the ethmoidal or frontal sinus region. Penetration of foreign bodies through the orbital roof and through the lamina cribriformis cause an open frontobasal cerebral trauma. The problem of the penetrating fronto-orbital traumata is to find the foreign body and to remove it. The danger is the infection with possible development of meningitis or brain abscess. The quota of lesions of the optic nerve in frontobasiliar fractures seems to be relatively high. The pathogenesis of optic nerve injury is rather unknown. Mechanisms to be considered are discussed as well as indications and contraindications for a rhinosurgical decompression operation in the optic canal.