Laryngorhinootologie 1981; 60(10): 538-541
DOI: 10.1055/s-2007-1008784
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Indikationen zur Silikonfolien- und Gelfilmpaukeneinlage bei der Tympanoplastik*

Eine Auswertung von 624 Spätresultaten mittels EDV**Indications for Silastic and Gelatin Film in Tympanoplasty. Analysis of 624 Cases using EDPJ. Schöndorf, K. Knoke, J. Pilorget
  • Univ.-HNO-Klinik Homburg/Saar (Direktor: Prof. Dr. W. Schätzle)
* Vortrag auf der 64. Versammlung der Vereinigung Südwestdeutscher HNO-Ärzte in Bad Kissingen am 19.9.1980.** Herrn Prof. Dr. P. Falk zum 75. Geburtstag gewidmet.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. Februar 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Auswertung der audiologischen Spätresultate von 624 Tympanoplastiken mit und ohne Paukeneinlage (mittlere Nachbeobachtungsdauer annähernd 3 Jahre) läßt erkennen, dass sich durch die konsequente Verwendung von Silikonfolien negative Auswirkungen einer ungünstigen pathologisch-anatomischen Ausgangssituation auf das funktionelle Spätresultat weitgehend vermeiden lassen. Für die Verwendung von Silikonfolien- und Gelfilmpaukeneinlagen können folgende Empfehlungen gegeben werden:

  1. Silikonfolien sind angezeigt bei großen Schleimhautsubstanzdefekten (Platzhalterfunktion) und bei stärkeren entzündlichen Veränderungen der Paukenschleimhaut, wobei die Tube zumindest teilweise miteinbezogen werden soll (Drainagefunktion).

  2. Eine Entnahme der Silikonfolie nach Abheilung der Tympanoplastik ist angezeigt, wenn die mittlere verbliebene Schalleitungskomponente im Hauptsprachbereich mehr als 10 dB beträgt.

  3. Die Verwendung von Gelfilmeinlagen ist bei kleineren Schleimhautsubstanzverlusten und bei subtotalen Trommelfellperforationen angezeigt.

Summary

Statistical analysis shows that the regular use of silastic sheet in all cases of extensive defects of the middle-ear mucosa (ensuring a mucosa-lined space) or advanced inflammatory changes (draining the cavity and tube) can eliminate negative influences of pathological conditions of the middle-ear on the long-term functional results, provided the sheet is removed when the remaining air-bone gap within the main speech range exceeds 10 dB after the ear has healed.

Resorbable gelatine film implants should be used in minor inflammatory changes, less extensive mucosal defects, and subtotal perforations of the drum.