Laryngorhinootologie 1980; 59(1): 30-33
DOI: 10.1055/s-2007-1008815
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Siebbeinentzündung beim Kinde und die Spülungsbehandlung nach Proetz in Kurznarkose*

The Ethmoiditis of the Child and the Irrigation Treatment by Proetz in Short General AnaesthesiaK. Fritz
  • II. Univ.-HNO-Klinik Wien (Vorstand: Prof. Dr. K. Burian)
* Auszugsweise vorgetragen auf dem Kongreß der Ungarischen HNO-Ärzte, Siofok, September 1973.
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Aus der Anatomie der Nebenhöhlen des Kindes und der Verlaufsform ihrer entzündlichen Erkrankungen darf man schließen, dass deren primäre Ansiedlung meist im Siebbein lokalisiert ist. Die häufig gestellte Diagnose einer chronischen Sinusitis maxillaris halten wir für unzutreffend und die konsequenterweise gestellte Indikation zur Kieferhöhlenoperation, ohne vorherige Ausschaltung des primären Siebbeinherdes, für einen Fehler. Der Begriff des Pyosinus sollte wieder aufgenommen werden, entsprechend einer klinisch möglichen Differenzierung gegenüber der echten Sinusitis. Für die Behandlung der Sinusitis ethmoidalis des Kindes ist die Proetzsche Displacementmethode als einzig mögliche Spülungsbehandlung des Siebbeins, analog der therapeutisch unentbehrlichen Kieferhöhlenspülung, unerläßlich. Die Ausführung der Proetzschen Spülung in Kurznarkose wird beschrieben und empfohlen. Die rechtzeitige und wirksame Behandlung der Siebbeinentzündungen vermag eine Ausbreitung auf die Kieferhöhle zu verhindern, wodurch deren operative Behandlung, ein für das Kieferwachstum folgenschwerer Eingriff, praktisch immer entbehrlich erscheint.

Summary

From the anatomy of the sinuses in children and the follow-up of inflammatory diseases one can assume that in most cases the infection develops primarilly in the ethmoid. We therefore believe that the diagnosis of chronic maxillary sinusitis in children is mostly wrong as well as the decision to operate upon the maxillary sinus before sanation of the ethmoid sinuses. The term pyosinus should be reintroduced to facilitate the differential diagnosis from sinusitis. Analogous to irrigation treatment of the maxillary sinus the displacement-method by Proetz is the only possible irrigation for the ethmoid sinus. The technique of Proetz-irrigation in short general anaesthesia is described and recommended. Prompt and effective treatment of ethmoiditis will avoid extension over the maxillary sinus. Thus surgery on the maxilla - very problematic in view of its growth - can be ommited in most of the cases.