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DOI: 10.1055/s-2007-1008921
Die Elektroneurographie der Kehlkopfnerven mittels lupenendoskopischer EMG-Ableitung aus dem Kehlkopf des wachen Patienten*
Electroneurography of the Laryngeal Nerves in the Awake Patient using Electromyography of the Larynx under Zoom-Endoscopic-Control * Auszugsweise vorgetragen anläßlich der 50. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Berlin 1979. Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
29. Februar 2008 (online)
Zusammenfassung
Mit Einführung der lupenendoskopischen Elektromyographie des Kehlkopfes am wachen Patienten konnten erstmals frühzeitige Beurteilungen einer Parese insbesondere des N. recurrens durch gezielte Ableitungen aus dem M. cricoarytaenoideus posterior gewonnen werden. Nur in beschränktem Umfange war eine Aussage über den Typ einer Lähmung (Neurapraxie, Neurotmesis, Axonotmesis) aus dem Elektromyogramm möglich. Die Ergänzung der EMG-Befunde durch eine Überprüfung der Nervenleitung selbst war darum wünschenswert. Unter Berücksichtigung der Unterteilung der Kehlkopfinnervation in die vorwiegend sensible durch den N. laryngeus superior und die fast nur motorische durch den N. recurrens läßt sich eine Meßstrecke über einen Reflexbogen abgreifen. Dazu wird der N. laryngeus superior direkt oder transkutan elektrisch gereizt. Die Afferenz gelangt - im Gegensatz zum myotatischen Reflexbogen der Skelettmuskulatur nicht über denselben Nerv laufend - über die Ganglien des N. vagus zu dessen Kerngebiet und von dort efferent auf die motorischen Fasern von N. recurrens und N. laryngeus superior. Die Reflexpotentiale können in den verschiedenen Kehlkopfmuskeln elektromyographisch abgeleitet werden. Versuche mit direkter Reizung der Kehlkopfnerven während Larynx-Operationen sicherten die Kautelen der transkutanen Reizmethode. Die Anwendung bei Kehlkopfparesen in der Routinediagnostik am wachen Patienten wird beschrieben.
Summary
Electromyography of the larynx in the awake patient using zoom-endoscopy provides an earlier diagnosis of recurrent laryngeal nerve diseases by recording action potentials of the posterior cricoarytenoid muscle. Not in every case the type of nerve lesion (neurapraxy, neurotmesis, axonotmesis) could be determined by the EMG alone. Therefore, neurography of the laryngeal nerves was investigated. With respect to the mixed innervation of the larynx by both the more sensible superior and the motoric inferior laryngeal nerve a reflex arc can be examined. The upper laryngeal nerve was stimulated transcutaneously. The afferent reflex arc leads to the ganglions of the vagus nerve and its central nuclei, its efferent motor neurons conduct reflex activity via the recurrent and upper laryngeal nerves back to the larynx. The reflex potentials can be measured out of the various larynx muscles by electromyography under endoscopic control. The importance of this method is demonstrated in cases of vocal cord palsies.