Ultraschall Med 1983; 4(3): 182-187
DOI: 10.1055/s-2007-1013063
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Dopplersonographie der extrakraniellen Hirnarterien: In erster Linie ein didaktisches Problem

Doppler Sonography of the Extracranial Brain Arteries. The Problem of Investigator TrainingE. B. Ringelstein, H.-L. Kolmann, L. Kruse
  • Rheinisch-Westfälisch-Technische Hochschule, Abt. Neurologie (Vorstand: Prof. Dr. K. Poeck), Aachen (FRG)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Drei Examenskandidaten der Medizin wurden in der DopplerSonographie der hirnversorgenden Arterien ausgebildet. Der vorwiegend praktische Unterricht bestand aus 4 Übungsphasen, in denen je 13 unselektionierte Patienten im Routinebetrieb unter Anleitung untersucht wurden und aus 4 Testphasen, in denen je 12 ausgewählte und randomisiert präsentierte Patienten beurteilt werden sollten. Von den von jedem Kandidaten untersuchten 100 Patienten hatten je 50 doppler-sonographisch faßbare Gefäßläsionen.

Die Leistung der Studenten wurde mit den diagnostischen Fähigkeiten des Autors (EBR) verglichen, der sich die Methode über Monate hinweg autodidaktisch und unter Verwendung der zerebralen Angiographie als Referenzmethode angeeignet hatte.

Im Laufe der Untersuchung ließen fast alle prüfbaren Parameter eine wesentliche Verbesserung erkennen. Gegen Ende der Ausbildung waren die Studenten in der Lage, Läsionen der Carotis interna treffsicher zu erkennen. Dabei hatten sie allerdings noch erhebliche Schwierigkeiten in der exakten Bestimmung des Stenosegrades, in der korrekten Erkennung von kombinierten GefäBläsionen (Mehrgefäßerkrankung) und vor allem bei der Feststellung von Läsionen im SubklaviaVertebralis-Stromgebiet. Aufgrund dieser Erfotgsstatistik erscheint der Ausbildungsumfang von 100 Übungsfällen völlig unzureichend. Unsere Ergebnisse unterstreichen im übrigen den besonderen Wert der Unterrichtung durch einen versierten Fachmann mit unmittelbarer Überprüfung der dopplersonographischen Diagnosen und Rückmeldung der Fehler. Das autodidaktische Vorgehen ist au Gerordentlich mühselig und ist auf die Überprüfung der Befunde anhand der zerebralen Angiographie angewiesen.

Abstract

Three graduate students were systematically trained to apply continuous wave Doppier sonography for non-invasive screening of the extracranial brain-supplving arteries. The method described by Büdingen et al. (1982) was used. Each Student was trained on 100 patients by means of instruction and supervision. 50% of the patients had vascular lesions. In the course of the training period the studants were individually tested on fourtyeight (4×12) selected patients having vascular lesions of varying site and degree. The students diagnostic progress was compared with the author's own performance on initial self-training using cerebral angiographv as a reference.

All measurable parameters of the students' Performance considerably improved during the training period. At the end of the course the trainees were accurate in the diagnosis of carotid lesions but still had considerable difficulties in assessing the degree of stenoses as well as in recognizing multiple lesions, and in particutar lesions within the subclavian-vertebral circulation.

It is concluded that training on only 100 patients is insufficient. Nevertheless the study clearly demonstrated the value of instruction through an experienced examiner, including immediate feed-back on the performance in any individual case examined. This kind of training has proved to be definitely superior to, and more efficient than self-training as exclusivelv based on checking the diagnosis by angiography.

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