Abstract
The noradrenergic control of melatonin secretion in rat and man appears to have the property of a typical central noradrenergic system. Using the pineal as a model, increases and decreases in plasma melatonin levels are used to monitor the respective changes in noradrenergic transmission. Although in rats chronic imipramine treatment reduced pineal adrenoreceptor binding sites and melatonin levels, in depressed patients chronic treatment with desimipramine results in increases in plasma melatonin levels. These data support the classical view that in man antidepressants act by increasing monoamine transmission. The author postulates in depression a primary lesion distal to the monoaminergic projections but proximal to the hypothalamic nuclei, and further, that antidepressants may have a common effect on an as yet unidentified, hypothalamic neuropeptide.
Zusammenfassung
Die noradrenergische Steuerung der Melatoninausscheidung in der Ratte und im Menschen hat anscheinend den Charakter eines typischen zentralen noradrenergischen Systems, wobei die Epiphyse (Corpus pineale) als Modellfall dient. Die Zunahmen und Abnahmen der Melatoninkonzentrationen im Plasma sind Ausdruck entsprechender Veränderungen in den noradrenergischen Übertragungsmechanismen. Obwohl bei Ratten eine chronische Imipraminbehandlung sowohl die adrenorezeptorischen Bindungen als auch die Melatoninkonzentrationen im Plasma verringert, bewirkt bei depressiven Patienten eine Dauerbehandlung mit Desimipramin eine Erhöhung der Plasmamelatoninkonzentrationen. Diese Befunde stützen die klassische Annahme, daß im Menschen die Wirkungsweise der Antidepressiva auf einer Steigerung der Monoamintransmission beruht. Der Verfasser postuliert bei Depression eine primäre Läsion distal zu den monoaminergischen Projektionen aber proximal zu den Hypothalamuskernen; weiterhin nimmt er an, daß Antidepressiva eine gemeinsame Wirkung auf ein bisher noch nicht identifiziertes Neuropeptid des Hypothalamus ausüben.
