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DOI: 10.1055/s-2007-1015297
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Mammographie und Strahlenrisiko
Mammography and radiation riskPublication History
Publication Date:
20 March 2008 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/roefo/199810/lookinside/thumbnails/10.1055-s-2007-1015297-1.jpg)
Zusammenfassung
Das Mammakarzinom ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung der Frau, und entsprechend oft wird die Mammographie als das derzeit wichtigste Diagnoseverfahren eingesetzt. Zur Beurteilung des mit einer mammographischen Untersuchung verbundenen Strahlenrisikos liegen die Resultate einer größeren Anzahl strahlenepidemiologischer Studien vor. Diese liefern den Risikokoeffizienten für Brustkrebs in Abhängigkeit vom Lebensalter bei Strahlenexposition und ermöglichen somit die Berechnung des altersabhängigen Strahlenrisikos. Beispielsweise wird durch eine einmalige Mammographie-Untersuchung (bilateral, je zwei Aufnahmen in zwei Ebenen) bei einer 45jährigen Frau deren Risiko, im Verlauf ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken, von etwa 12 % rechnerisch auf 12,0036 % erhöht. Diese Risikozunahme ist um einen Faktor 3300 niedriger als das ohne Strahlenexposition vorhandene Erkrankungsrisiko. Jenseits des 40. Lebensjahres ergibt sich eine Nutzen-Risiko-Relation von etwa 100:1; diese nimmt mit zunehmendem Lebensalter weiter zu. Abschließend wird auf den Dualismus zwischen Individualrisiko und Kollektivrisiko eingegangen. Es wird gezeigt, daß das individuelle Risiko einer strahlenexponierten Patientin verschwindend gering ist. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß dem Minimierungsgebot des Strahlenschutzes nachzukommen ist, um das Kollektivrisiko unserer Cesamtbevölkerung so gering wie möglich zu halten.
Summary
Breast cancer is the most frequent malignant neoplasia among women in Germany. The use of mammography as the most relevant diagnostic procedure has increased rapidly over the last decade. Radiation risks associated with mammography may be estimated from the results of numerous epidemiological studies providing risk coefficients for breast cancer in relation to age at exposure. Various calculations can be performed using the risk coefficients. For instance, a single mammography examination (bilateral, two views of each breast) of a women aged 45 may enhance the risk of developing breast cancer during her lifetime numerically from about 12 % to 12.0036 %. This increase in risk is lower by a factor of 3,300 as compared to the risk of developing breast cancer in the absence of radiation exposure. At the age of 40 or more, the benefit of mammography exceeds the radiation risk by a factor of about 100. At higher ages this factor increases further. Finally, the dualism of individual risk and collective risk is considered. It is shown that the individual risk of a patient, even after multiple mammography examinations, is vanishingly small. Nevertheless, the basic principle of minimising radiation exposure must be followed to keep the collective risk in the total population as low as reasonably achievable.
Schlüsselwörter:
Strahlenrisiko - Brustkrebs nach Strahlenexposition - Mammographie
Key words:
Radiation risk - Breast cancer following radiation exposure - Mammography