Zusammenfassung
Ziel: Das Studienziel war es, über die Erfahrung einer radiologischen Spitalsabteilung mit
auswärtig diagnostizierten Mammaläsionen, die zu einer präoperativen Markierung zugewiesen
wurden, zu berichten.
Material und Methode: Das Kollektiv umfaßte 342 konsekutive Patientinnen im Alter von 56,5 ± 11,9 Jahren,
von denen 241 von radiologischen Praxen unserer Stadt und 101 von der eigenen Abteilung
mammographisch untersucht wurden. Retrospektiv wurden alle Mammogramme beider Gruppen
nach den Kriterien wie Tumormorphologie, Größe und Mikrokalk beurteilt. Die histologische
Abklärung erfolgte in allen Fällen.
Ergebnisse: Das Verhältnis benigner zu malignen Herden (B/M–Index) betrug 1,7:1. Der B/M–Index
lag im Kollektiv der auswärtig zugewiesenen Patientinnen (1,9:1) deutlich höher als
im Kollektiv unserer Spitalsambulanz (1,3:1). Läsionen mit Mikrokalk wurden von auswärtigen
Zuweisern signifikant häufiger zur präoperativen Markierung überwiesen (p < 0,001).
Der Anteil benigner Läsionen war in dieser Gruppe tendenziell (61,2 % gegenüber 55,8 %)
höher.
Schlußfolgerung: Die sofortige Zuweisung zur Probeexstirpation, Fehlinterpretation der Mammographien,
Fehler in der Befundabfassung, der Verzicht auf die zweite Interpretation der Mammographien
und die mangelnde Rückkopplung zwischen Operateur, Pathologen und Radiologen stellen
möglicherweise die Gründe des höheren B/M–Index in der Gruppe der auswärtigen Zuweisungen
dar.
Summary
Purpose: To outline the experience of a referral radiology department with preoperative localisation
procedures on the basic of mammograms obtained by other facilities.
Material and methods: 342 consecutive femal patients aged 56.5 ± 11.9 years underwent preoperative breast
localisation procedures prior to surgery. Of these patients 241 had their mammograms
obtained in various private practices and 101 in the radiology department. Retrospectively
all mammograms were classified by lesions morphology, lesion size and presence or
absence of calcifications.
Results: The overall benign–to–malignant ratio (B/M–ratio) was 1.7:1. In the referred patient
group the B/ M–ratio was 1.9:1, compared to a B/M–ratio of 1.3:1 obtained by the radiology
department. Referred patients presented significantly (p < 0.001) more often with
calcifications that patients from the radiology department.
Conclusion: Possible factors for the higher B/M–ratio in referred patients are prompt referral
to surgical biopsy, misinterpretation of mammograms, failure in the written report,
lack of a second opinion and lack of feedback and communication between surgeon, pathologist
and radiologist.
Schlüsselwörter
Mammographie - Stereotaktische Markierung - Markierung - Benigne und maligne Mammaläsionen
Key words
Mammography - Stereotactic localisation - Marking - Breast neoplasm