Abstract
The benzodiazepine (BZ) agonist midazolam, the BZ antagonist Ro 15-1788, and the peripheral BZ binding site ligand Ro 5-4864 have been assessed, separately and in combinations, as to their effect on the active uptake of serotonin (5HT) in human blood platelets in vitro, in an artificial, protein-free medium. Midazolam had a moderate noncompetitive (or mixed competitive/noncompetitive) inhibitory effect on the uptake. This effect was not influenced by Ro 15-1788, which in itself had only a very weak inhibitory effect. Ro 4-5864 showed in several independent experiments (but not always) a biphasic inhibitory effect, with a moderate but significant inhibition in the concentration range of about 10-8 to 10-6 M, and a stronger, noncompetitive inhibitory effect above 10-6 M. When Ro 5-4864 was tested in the presence of a fixed concentration of midazolam (4×10-6 M), the inhibitory effect of the former was markedly reduced (at higher concentrations), eliminated (at intermediate concentrations), or even reversed into a relative stimulatory effect (at low concentrations). Thus, low concentrations of Ro 5-4864 reduced the inhibitory effect of midazolam. A possible explanation of this interaction is that low concentrations of Ro 5-4864 have both an inhibitory and a stimulatory effect on platelet 5HT uptake (often seen to vary in relative strength between experiments), and that the stimulatory component is unmasked in the presence of a drug that already has an inhibitory effect, probably mediated by the same site. The relation of the demonstrated effects on platelet 5HT uptake to the various types of BZ binding sites is discussed; further experiments are required to elucidate this relationship.
Zusammenfassung
Der Einfluß der folgenden Substanzen auf die aktive Aufnahme von Serotonin (5HT) der Thrombozyten im Menschen wurde in einem künstlichen, proteinfreien Medium untersucht: Midazolam, ein Benzodiazepin (BZ)-Antagonist: Ro 15-1788 ein BZ-Antagonist; ein Ro 5-4864 als Ligand peripherer BZ-Bindungsstellen (Verf. verwendet hier ausdrücklich die Bezeichung ,,Bindungsstellen" anstelle von ,,Rezeptoren"). Midazolam übte einen mäßigen nicht konkurrierenden, hemmenden Einfluß (bzw. einen gemischten konkurrierenden/ nichtkonkurrierenden) Einfluß auf die Serotoninaufnahme aus. Diese Wirkung wurde durch Ro-15-1788 nicht beeinflußt, welches selbst eine nur sehr schwache hemmende Wirkung hatte. Bei mehreren voneinander unabhängigen Experimenten (allerdings nicht immer) zeigte Ro-4864 einen zweiphasigen hemmenden Einfluß mit mäßiger aber signifikanter Hemmung im Konzentrationsbereich von etwa 10-8 , bis 10-6 M, und eine stärkere, nicht konkurrierende Hemmwirkung oberhalb 10-6 M. Wurde Ro 5-4864 in Gegenwart einer festgesetzten Konzentration von Midazolam (4×10-6 M) geprüft, so zeigte sich die Hemmwirkung des erstgenannten Präparats stark vermindert (bei höheren Konzentrationen) bzw. aufgehoben (bei mittleren Konzentrationen) oder sogar in eine relativ stimulierende Wirkung verkehrt (bei niedrigen Konzentrationen). Niedrige Ro 5-4864-Konzentrationen reduzierten so die Hemmwirkung des Midazolams. Eine mögliche Erklärung für diese Wechselwirkung wäre, daß niedrige Ro 5-4864-Konzentrationen auf die Serotoninaufnahme der Thrombozyten sowohl stimulierend als auch hemmend wirkt (wir beobachteten häufige Schwankungen in der relativen Stärke der Serotoninaufnahme von Experiment zu Experiment), und daß die stimulierende Komponente in Gegenwart eines Präparats demaskiert wird, welches an sich schon eine Hemmwirkung ausübt, wobei wahrscheinlich die gleiche Bindungsstelle als Vermittler fungiert. Der Verfasser diskutiert die Beziehung zwischen den aufgezeigten Wirkungen auf die Serotoninaufnahme der Thrombozyten und den verschiedenen Arten der BZ-Bindungsstellen. Zur völligen Klärung des Sachverhalts sind aber weitere Untersuchungen erforderlich.