OP-Journal 2007; 23(3): 185
DOI: 10.1055/s-2007-1019146
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

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Karl Heinrich Winker, Hans-Jörg Oestern, Andreas Wentzensen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Januar 2008 (online)

Bereits vor 3000 Jahren im alten Ägypten wurden Amputationen vorgenommen, womit sie zu den ältesten chirurgischen Maßnahmen in der Geschichte der Medizin gehören.

Heute werden noch (nach Angaben der AOK) pro Jahr in Deutschland etwa 50000 Amputationen allein der unteren Extremitäten durchgeführt. Ursachen können Unfälle, maligne Erkrankungen, Infektionen, arterielle Durchblutungsstörungen, Infektionen in der Folge einer Verletzung oder Diabetes mellitus sein.

Die Entscheidung zur Amputation ist immer schwierig, sollte vom erfahrensten Chirurgen getroffen werden und muss im Notfall rasch erfolgen.

Amputationstechniken, die sich historisch aus der Kriegschirurgie entwickelten, sind heute an den oberen wie an den unteren Extremitäten technisch weiterentwickelt worden. Sie orientieren sich überwiegend an funktionellen Anforderungen nach dem Eingriff. Mehr noch als die Operationstechnik hat die prothetische Versorgung in den letzten 20 Jahren einen ungeheuren Fortschritt erlebt: Durch moderne Technologie und Werkstoffe muss ein Amputierter heute auf viel weniger Aktivitäten und Komfort verzichten. Und doch ist eine Amputation ein wahrhaftig gravierender „Einschnitt” in das Leben jedes Betroffenen. Umso wichtiger ist die kompetente psychologische Betreuung in der Vorbereitung oder noch mehr nach einer notwendigen Amputation.

All diese Themen werden in dem vorliegenden Heft von ausgewiesenen Spezialisten ihres Fachs angesprochen. Die Beiträge sollen zu mehr Verständnis für ein sehr ernstes und lange Zeit tabuisiertes Problem führen.

Wir wünschen Ihnen eine geruhsame Advents- und Weihnachtszeit und alles Gute für das kommende Jahr 2008

Karl Heinrich Winker

Erfurt

Hans-Jörg Oestern

Celle

Andreas Wentzensen

Ludwigshafen