Thorac Cardiovasc Surg 1991; 39(6): 371-375
DOI: 10.1055/s-2007-1020002
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Eversion Endarteriectomy of the Internal Carotid Artery

Eversionsendarterektomie der A. carotis internaA. Bosse, P. Ansorg, B. Mayer, J. Mulch
  • Department of Vascular Surgery, Municipal Hospital, Düsseldorf, Germany
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Publication History

1991

Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

Eversion endarteriectomy has been proposed as a reliable and rapid method for operating on an ulcerated or stenosed internal carotid artery.

The surgical technique is presented in detail. The perioperative course is appraised in a series of 60 operations. Irrespective of age and other diseases in the patients and the preoperative state of the ipsilateral and contralateral vessels, a perioperative morbidity of 1.6% (a temporary neurological deficit) and no lethal outcomes were found.

Indication for operation on the carotid artery depends on the spontaneous prognosis based on the vascular morphology and the rate of perioperative complications. The method of surgery described establishes favorable conditions for endarteriectomy even in the asymptomatic stage as well as in exulcerative lesions of the carotid wall.

Zusammenfassung

Die Eversionsendarteriektomie (EEA) stellt eine effektive Variante zur konventionellen Karotis-Endarteriektomie (TEA) dar. Sie ermöglicht eine vollständige Endarteriektomie der stenosierten und ulzerierten Carotis interna (ACI) unter Erhaltung des physiologischen Kalibers. Eine nahtbedingte Restenosierung wird bei dieser Technik sicher vermieden, gleichzeitig wird eine begleitende Elongation oder Knickbildung korrigiert.

Die EEA wurde in der Zeit vom 1.1.-15.9.1990 alternativ bei 60 Patienten mit Karotis-Stenose und/oder Karotis-Ulzeration vorgenommen. Auf sonomorphologischer Basis wurden 27 Operationen wegen ausgedehnter Ulzeration, ulzerativer Soft-Plaques oder eine Ulkus-Stenose-Kombination mit Emboliegefährdung und 33 Operationen wegen hochgradiger Stenosierung ausgeführt. Klinisch bestand in 55,8% ein asymptomatisches Stadium, in 44,1% waren TIA, PRIND oder Amaurosis fugax ein- oder mehrfach vorausgegangen. Die Gegenseite war bei 30% in geringer Ausprägung betroffen, ein kontralateraler ACI-Verschluß lag bei 9 Patienten vor (14,7%).

Technisch bedeutsam ist die zirkuläre Dissektion des arteriosklerotischen Zylinders nach vorheriger Abtrennung der Carotis interna. Es schließt sich die Eversion der Arterie an, bis sich nach distal der Intimazylinder von der Gefäßwand glatt ablösen läßt. Die Auskrempelung der Carotis interna kann über mehrere cm erfolgen. Wichtig ist die sorgfältige Inspektion auf zurückgebliebene Wandlefzen und deren Entfernung. Vor Beendigung der Reinsertionsnaht sollte das EEA-Ergebnis unbedingt angioskopisch kontrolliert werden.

Unsere mittlere Operationszeit betrug 47 min (30-80 min), die mittlere Abklemmzeit 18 min (10-35 min). Ein intraluminärer Shunt wurde niemals verwendet. Bei einem Patienten mit kontralateralem ACI-Verschluß war ein passageres neurologisches Defizit aufgetreten. Somit ergab sich eine perioperative Morbidität und Letalität von 1,6% und 0%.

Verglichen mit den Ergebnissen der konventionellen Karotis-TEA bei 121 Patienten (1988-1989) mit einer Morbidität und Letalität von 3,3% und 1,6% sind die besseren Ergebnisse der EEA auf eine besonders niedrige Komplikationsrate zurückzuführen. Grundlegend sind u.E. die um 50 % reduzierte Operationsdauer, die kurze Abklemmzeit und der Verzicht auf eine Shunteinlegung.