Thorac Cardiovasc Surg 1987; 35(1): 42-47
DOI: 10.1055/s-2007-1020194
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Cell Saver Versus Hemofilter for Concentration of Oxygenator Blood after Cardiopulmonary Bypass

Oxygenatorblutkonzentrierung mittels “Cell Saver” oder Hämofilter nach extrakorporaler ZirkulationJ. O. Solem, Lilian Tengborn, S. Steen, C. Lührs
  • Department of Thoracic and Cardiovascular Surgery and Department of Coagulation Disorders, University of Lund, Sweden
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Publication History

1986

Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

Concentration of superfluous blood in the oxygenator after the termination of a cardiopulmonary bypass was studied in 46 aortocoronary bypass patients. 15 patients were treated with a centrifugation system, the Haemonetics® Cell Saver, 16 patients were treated with the Gambro® Hollow Fibre Hemofilter and the remaining 15 patients received as much as possible from the untreated oxygenator contents and served as controls in a coagulation study. Both methods functioned well, the time consumption for operation of the two systems was similar. The products differed greatly as centrifugation revealed highly concentrated red cells in saline solution while hemofiltration produced protein-rich concentrated whole blood. A coagulation study of the patients who had received the concentrated products showed no signs of activation of the coagulation factors nor of the fibrinolytic system.

Zusammenfassung

Es wurden 46 Patienten nach aorto-koronarer Bypass-Operation untersucht. Bei 15 Patienten kam zur Konzentrierung des Oxygenatorblutes der Haemonetics® “Cell Saver” zum Einsatz, bei weiteren 16 Patienten wurde der Gambro® “Hollow Fibre Hemofilter” verwendet. In einer Kontrollgruppe von 15 Patienten erfolgte die alleinige Retransfusion von unbehandeltem Oxygenatorblut; diese Patienten dienten auch als Vergleichskollektiv für die Gerinnungsuntersuchungen.

Es zeigte sich, daß zur Blutkonzentrierung beide Methoden effektiv sind und in etwa den gleichen Zeitaufwand erfordern. In bezug auf das zu erzielende Oxygenatorblutkonzentrat besteht jedoch zwischen den Methoden ein grundlegender Unterschied. Während man durch das Waschen und Zentrifugieren im “Cell Saver” ein in Kochsalzlösung suspendiertes Erythrozytenkonzentrat erhält, führt die Hämofiltration zu einem proteinreichen Vollblutkonzentrat.

Bezüglich der durchgeführten Untersuchungen diverser Gerinnungsparameter fanden sich in den verschiedenen Patientengruppen keine gravierenden Unterschiede. Eine Aktivierung des Gerinnungs- oder fibrinolytischen Systems erfolgte weder nach Gabe von Erythrozyten- noch Hämokonzentrat.

Im Vergleich zur Retransfusion von unbehandeltem Oxygenatorblut bieten die hier beschriebenen Methoden wesentliche Vorteile: Unbehandeltes Oxygenatorblut weist eine sehr niedrige Konzentration von Eiweiß und Erythrozyten bei gleichzeitig hohem Elektrolyt- und Wassergehalt auf. Die Retransfusion desselben bedeutet daher eine beträchtliche Flüssigkeitsbelastung des Patienten. Zudem befinden sich in diesem Blut unerwünschte Bestandteile wie Zelldetritus, freies Hämoglobin und Heparin.

Das mittels “Cell Saver” gewaschene Erythrozytenkonzentrat ermöglicht einen schnellen Ersatz von Sauerstoffträgern ohne zusätzliche Volumen- bzw. Flüssigkeitsbelastung. Es enthält zudem keine potentiell schädlichen Bestandteile und hat keine Auswirkung auf die Gerinnung. Das mit Hämofilter gewonnene Vollblutkonzentrat enthält im Gegensatz zum Erythrozytenkonzentrat zusätzlich größere Mengen von Proteinbestandteilen, die durch ihren Volumeneffekt von Nutzen sein können. Es sind jedoch auch noch teilweise die bereits für das Oxygenatorblut aufgezählten unerwünschten Bestandteile vorhanden.

Aufgrund der vorliegenden Untersuchung sollte die Gabe von behandeltem Oxygenatorblut der einfachen Retransfusion desselben vorgezogen werden. Dabei ergeben sich sowohl für die Erythrozytenkonzentration wie für die Hämofiltration spezifische Vorteile. Die bisherigen Daten erlauben es jedoch nicht, eine zweifelsfreie Überlegenheit einer bestimmten Methode zu beweisen.