Zusammenfassung
Die Bedeutung eines Bewegungsmangels als Risikofaktor für den Schlaganfall ist umstritten. Die Ergebnisse der Studien, in denen - sowohl retro- als auch prospektiv - direkte Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität und der Manifestation zerebraler Durchblutungsstörungen untersucht wurden, sind widersprüchlich. Allerdings konnten in zahlreichen Studien enge Zusammenhänge zwischen physischer Inaktivität und zumindest drei anerkannten Risikofaktoren des Schlaganfalls nachgewiesen werden. Regelmäßiges körperliches Training wirkt protektiv hinsichtlich des Auftretens einer koronaren Herzerkrankung, einer arteriellen Hypertonie und von Fettstoffwechselstörungen. In einem Literaturüberblick werden die Resultate der vorliegenden Studien vorgestellt, die möglichen Ursachen der differenten Ergebnisse werden diskutiert. Die endgültige Bedeutung eines Bewegungsmangels in der Prophylaxe von zerebrovaskulären Erkrankungen wird erst durch weitere prospektive Studien zu klären sein.
Summary
The significance of physical inactivity as a risk factor for stroke is controversial. Retrospective as well as prospective studies concerning correlations between physical activity and the incidence of cerebrovascular diseases have been published. The results are not unanimous. However, many studies have shown a significant beneficial influence of physical activity on the incidence of three established risk factors for stroke: coronary heart disease, arterial hypertension, and elevated serum lipids. The results of the hitherto published studies are reviewed and possible reasons for the divergency of the results are discussed. In summary, a definite role of physical activity in the prevention of stroke will have to await further prospective studies.