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DOI: 10.1055/s-2007-1020666
Die Bedeutung der Rheologie für zerebrale Durchblutungsstörungen
The Importance of Rheology for Cerebral IschaemiaPublication History
Publication Date:
30 January 2008 (online)
Zusammenfassung
Im Stadium der ischämisch bedingten Vasoparalyse gewinnen die rheologischen Eigenschaften des Blutes nach Entkoppelung von Stoffwechsel und Durchblutungsregulation eine erhebliche Bedeutung für die Fließfähigkeit und entscheiden somit über die absolute Durchblutungsgröße. Um den ischämischen Kern herum existiert ein Gewebebereich, in dem der Strukturstoffwechsel bei niederliegendem Funktionsstoffwechsel nicht geschädigt ist. Über eine Perfusionsverbesserung läßt sich der Stoffwechsel soweit anheben, dass zumindestens eine Ausbreitung der Mangeldurchblutung partiell verhindert werden kann.
Von den rheologischen Parametern ist der Hämatokrit der dominierende Faktor für die Fließfähigkeit des Blutes. Plasmaviskosität, Erythrozytenaggregation, Erythrozytenverformbarkeit und Änderung der Membranrotation der Erythrozyten nehmen eine zusätzliche bedeutende Rolle im Bereich der Mikrozirkulation ein. Der Einfluß der Leukozyten ist unter physiologischen Bedingungen gering, wird aber zusätzlich wesentlich, wenn die Zahl der weißen Blutkörperchen erheblich ansteigt.
Klinische Studien haben belegen können, dass mit Anstieg des Hämatokrits das Risiko des Auftretens von Schlaganfällen zunimmt. Dennoch ist der klinische Wert der Hämodilution bei Patienten mit akuter zerebraler Mangeldurchblutung umstritten. Auch in experimentellen Untersuchungen konnte bisher nicht eindeutig belegt werden, dass die Hämodilution zu einer Verbesserung der Stoffwechselrate im mangelperfundierten Bezirk führt. Weiterhin stehen Studien aus, in denen die klinische Bedeutung der Hämodilution bei Anpassung der diluierenden Maßnahmen an den individuellen Hämatokrit des einzelnen Patienten untersucht wurde.
Summary
Of considerable importance for the flow properties and hence the absolute flow rate are the rheological properties of the blood in the stage of ischaemically conditioned vasoparalysis, after metabolism and flow regulation have been uncoupled. Around the ischaemic nucleus there is a tissue area in which structural metabolism (associated with low functional metabolism) is not affected. Metabolism can be enhanced in this case via perfusion improvement to an extent that it is possible to prevent spread of ischaemia at least partially.
Among the rheological parameters, haematocrit is the dominating factor for the flow properties of the blood. An additional and important role is played in microcirculation by plasma viscosity, erythrocyte aggregation, erythrocyte deformation, and change of membrane rotation of the erythrocytes. Under physiological conditions the leucocytes exercise only a slight influence, but this becomes additionally important if the leucocyte count increases considerably.
Clinical studies have shown that the risk of ischaemic stroke increases as the haematocrit increases. Nevertheles, the clinical value of haemodilution in patients with acute cerebral ischaemia is disputed. Even experimental studies have not been able to prove for certain that haemodilution improves the metabolic rate in ischaemic areas. Furthermore, it will also be necessary to conduct studies on the clinical importance of haernodilution if the diluting measures are adapted to the individual haematocrit of the individual patient.