Würde man den derzeitigen Trend in der klinischen Geburtshilfe fortschreiben, so wären spätestens im Jahre 2077 die Hebammen überflüssig, weil alle Kinder per Kaiserschnitt zur Welt kämen. Wie eine aktuelle Studie [1] belegt, scheinen heute Betriebsabläufe, Dienstpläne und wirtschaftliche Erwägungen wie das Einsparen von Wochenendzuschlägen die Geburtsverläufe zu prägen.
Ist das die Zukunft? Werden also künftig mehr und mehr Kinder durch eine geplante ärztliche Intervention zur Welt gebracht? Werden die Hebammen zu „Kind-Abnahme-Assistentinnen” degradiert oder gibt es Alternativen? Wie könnte die Zukunft der Geburtshilfe aussehen, wenn sich der Berufsstand auf seine eigenen Fähigkeiten und auf die sich ihm bietenden Möglichkeiten einlassen würde?
Literatur
1 Lerchl A. Where are the Sunday babies? III. Caesarean sections, decreased weekend births, and midwife involvement in Germany. Naturwissenschaften (DOI 10.1007/s00114-007-0306-3) 2007
2 Sayn-Wittgenstein F von. (Hrsg.) Geburtshilfe neu denken. Bericht zur Situation und Zukunft des Hebammenwesens in Deutschland. Verlag Hans Huber 2007