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DOI: 10.1055/s-2007-1021816
© Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
Gendertest: Medizinisch nicht sinnvoll und ethisch nicht vertretbar - ein Kommentar
Publication History
Publication Date:
21 December 2007 (online)
Zum Thema
Seit Jahresbeginn bietet die Firma PlasmaGen in Deutschland einen Geschlechtstest ab der 8. SSW an. Dafür sind 2 ml Blut und 149 Euro notwendig. Das Testergebnis liegt binnen zwei bis acht Tagen vor und ist laut Firma 99-prozentig. Das Ergebnis erhält zunächst allein der Arzt, der „das Ergebnis aus Respekt vor dem ungeborenen Leben frühestens nach der 12. SSW p. c. mitteilen soll”. Besonders sinnvoll hält die Firma den Geschlechtstest für Überträgerinnen X-chromosomaler Erkrankungen. Als ich von diesem Test hörte, dachte ich spontan: Jetzt hat die Dienstleistungsbranche mit ihrem neuen, medizinisch nicht notwendigen Produkt für sich eine neue Zielgruppe an Eltern ausfindig gemacht, und zwar die, die das Geschlecht ihres Kindes ziemlich sicher wissen möchten. Denn eine Trefferquote von 99 % toppt in jedem Fall den unsichereren Ultraschall, der doch sehr von der Erfahrung des Ausführenden und der Gerätequalität abhängt. Ich meinte also zunächst, dass dem Ganzen nach dem Motto: Leben und leben lassen am besten geholfen sei.
Literatur
- 1 www.plasmagen.de (Die website wurde inzwischen überarbeitet).
- 2 Refardt K, Kentenich H. Gendertest - Ethisch höchst bedenklich. Deutsches Ärzteblatt. 2007; 104 C 2039-2040
Anschrift der Autorin:
Martina Eirich
Panoramastr. 1
74542 Braunsbach a. Kocher
Email: martina.eirich@t-online.de