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DOI: 10.1055/s-2007-1022339
Beeinflußt die vorangegangene Einnahme oraler Kontrazeptiva das Überleben beim Mammakarzinom?*
Will Preceding Intake of Oral Contraceptives Influence Survival in Carcinoma of the Breast? * Diese Studie erhielt primär finanzielle Unterstützung durch das “Special Programme of Research, Development and Research Training in Human Reproduction, World Health Organization” und wurde weiterhin durch finanzielle Mittel der Berliner Krebsgesellschaft e.V. gefördert.Publication History
Publication Date:
18 March 2008 (online)
Zusammenfassung
Der Einfluß einer früheren Einnahme oraler Kontrazeptiva (OK) auf die Prognose des Mammakarzinoms wurde bei 471 Patientinnen untersucht. 297 (63 %) Frauen hatten irgendwann vor der Erkrankung OK eingenommen, darunter 202 (43%) vier Jahre oder länger. Die mediane Beobachtungszeit nach der Diagnose des Mammakarzinoms betrug 56 (6-96) Monate. Hinsichtlich des histologischen Typs, der Tumorgröße, des Lymphknoten- und Rezeptorstatus fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen, jedoch wiesen Patientinnen, die OK eingenommen hatten, signifikant häufiger schlecht differenzierte Tumoren auf (p = 0,01). Dennoch zeigten Patientinnen mit Mammakarzinom, die früher OK eingenommen hatten, ein signifikant besseres Überleben als Frauen, die nie OK eingenommen hatten (p = 0,017). Dieser Effekt verstärkte sich signifikant mit zunehmender Einnahmedauer (p = 0,004) sowie mit abnehmendem Zeitraum seit der letzten Einnahme (p = 0,02) und war am deutlichsten nach einer Einnahme von vier oder mehr Jahren und bei Einnahme zum Zeitpunkt der Diagnose nachweisbar. Die prognostisch günstige Wirkung der Einnahme OK bestätigte sich in multivariaten Analysen und war hauptsächlich auf eine Verbesserung des Überlebens von Frauen mit prognostisch ungünstigen Tumoren beschränkt.
Abstract
The influence of a positive history of oral contraceptive (OC) use on survival of breast cancer was studied in 471 patients. 297 (63 %) of them were ever users of OCs and 202 (43%) were long-term users (≥ 49 months). The median follow-up amounted to 56 (6-96) months. Except for a significantly higher frequency of poorly differentiated tumours in OC users (p = 0.01) there was no difference in the distribution of histopathological features between OC users and non-users. Nevertheless, compared to non-users OC user showed a significantly increased 5-year-survival (p = 0,017). This effect was strongly correlated with duration of use (p = 0,004) and time since last use (p = 0.02). The influence of OC use achieved significance after a duration of use of four or more years or in case of OC use at the time of diagnosis. The positive effect persisted in multivariate analyses and was mainly attributed to long-term OC users with tumours of a generally expected poor prognosis.