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DOI: 10.1055/s-2007-1022347
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Peripartale Hysterektomie - Definition, Verlauf und Risiko
Peripartal Hysterectomy - Definition, Course and RiskPublication History
Publication Date:
18 March 2008 (online)
Zusammenfassung
39 peripartale Hysterektomien aus den Jahren 1983 bis 1993 wurden in drei Indikationsgruppen unterteilt und Indikationsstellung, postoperativer Verlauf und Komplikationen analysiert. In der ersten Gruppe der geplanten Sektiohysterektomien (n= 18) traten erwartungsgemäß bei geringem Blutverlust die wenigsten Komplikationen auf. Die zweite Gruppe umfaßt die Hysterektomien, die ohne Notfallcharakter aufgrund operationstechnischer Bedingungen an eine Sektio angeschlossen wurden (n = 8). Hauptgrund war die klinisch während der Geburt nicht relevante Uterusruptur, die jedoch z.B. aufgrund ihrer Lokalisation durch eine Übernähung nicht adäquat versorgt werden konnte. Auch diese Gruppe zeigte eine geringe Komplikationsrate. Der dritten Gruppe wurden alle Eingriffe zugeordnet, die mit einer vitalen Gefährdung einhergingen. Wegen einer Placenta accreta (n = 5) sowie wegen therapieresistenter Uterusatonie (n = 8) mußten im Rahmen von acht vaginalen und fünf Sektioentbindungen eine Hysterektomie vorgenommen werden. In dieser Gruppe wird ein sehr hoher Blutverlust mit hoher Komplikationsrate verzeichnet. Die Prognose der Patientin wird von dem Blutverlust pro Zeiteinheit, d.h. der Dynamik der Blutung bestimmt. Muß wegen einer Nachblutung, die gerade durch Gerinnungsstörungen begünstigt werden, relaparotomiert werden, bedeutet dies höchstes Mortalitätsrisiko (2 von 3 Patientinnen verstarben). Die Verhinderung der Schocksituation durch rechtzeitige und ausreichende Blutsubstitution ist daher eine der vordringlichsten Maßnahmen bei einer peripartalen Blutung. Bei Nachblutungen sollte wegen der hohen Mortalität der operativen Revision die selektive Embolisation von arteriellen Gefäßen des kleinen Beckens in Erwägung gezogen werden.
Abstract
39 peripartal hysterectomies from 1983 to 1993 were divided into three groups. Indication, postoperative development and complications were analysed. The first group contains the planned Caesarean section hysterectomies. The patients (n=18) in this group hat the smallest blood loss and fewest complications. The second group includes the hysterectomies after Caesarean section without emergency (n = 8). The main reason was the rupture of the uterus without clinical signs during delivery. The complication rate of this group was also low. In the third group all operations were performed for vital risk of the patient (n=13). Complications as placenta accreta (n = 8) or atonal bleeding of the uterus (n = 5) ended up in hysterectomy (eight after vaginal deliveries, five after Caesarean section). In this group we could observe a high blood loss as well as a high rate of complications. The prognosis of the patient depends on blood loss per time period, the dynamic of the bleeding. The mortality was higher in the group where patients needed a relaparotomy because of bleeding partially as a cause of clotting disorders. The most important task is to prevent shock situations by early sufficient blood transfusion. Because of the higher mortality of relaparatomy selective angiographic arterial embolisation should be considered.