Badetorftherapie: verfügbare Evidenz und zukünftige Forschungsprioritäten am Beispiel gynäkologischer Indikationen

Zusammenfassung

Ziel der Abhandlung ist es. den state of the art der Badetorftherapie bei gynäkologischen Indikationen darzustellen und zukünftige Forschungsprioritäten zu definieren. Die besonderen physikalischen Eigenschaften des Badetorfs wie geringe Wärmeleitung, Tiefenerwärmung oder gleichmäßiger Wärmeeinstrom sowie lokale antimikrobielle Effekte sind hinreichend belegt. Alle diskutierten perkutanen biochemisch-pharmakologischen Wirkungen wie Hyaluronidase-Inhibition oder die Resorption östrogen wirksamer Substanzen sind spekulativ. In-vitro-Modelle, Tierexperimente und klinische Beobachtungsstudien weisen auf eine therapeutische Effektivität bei gynäkologischen Indikationen hin. Die therapeutische Wirksamkeit der Badetorftherapie ist jedoch für keine einzige gynäkologische Indikation durch eine randomisierte klinische Studie belegt. Der Schwerpunkt zukünftiger Badetorf-Forschung sollte in der Durchführung von randomisierten klinischen Studien mit patienten-zentrierten Ergebnismaßen zur validen Erfassung der therapeutischen Effektivität liegen.

Abstract

The paper aims at describing the ‘state of the art’ of therapeutic peat in gynaecological indications and at defining future research priorities. Physical properties of therapeutic peat like low heat conduction. deep hyperthermia or constant heat flow and local antimicrobial effects are sufficiently assured. All discussed percutaneous biochemical-pharmacological effects like inhibition of hyaluronidase or resorption of oestrogenic substances are less probable. In-vitro modeis, animal studies, and observation studies indicate therapeutic effects in humans. However, there have been no reports on randomised clinical trials for any gynaecological disorder. Future research priorities should focus on randomised controlled trials to get valid information on the therapeutical effectiveness of therapeutic peat.