Rezidivrisiko und intrauterine Schwangerschaftsrate nach endoskopischer Therapie von Extrauteringraviditäten

Zusammenfassung

709 Extrauteringraviditäten wurden in der Zeit von 1983 bis 1992 im Krankonhaus Berlin-Neukölln beobachtet. Davon wurden 585 endoskopisch behandelt. Von den 372 Patientinnen, die im Zeitraum zwischen 1986-1991 behandelt wurden, hatten 169 weiterhin aktiven Kinderwunsch. Bis Anfang 1993 traten 102 (60%) intrauterine Schwangerschaften ein und es kam zu 46 (27%) Rezidiven, 11 von diesen 46 Rezidiven (9 %) ereigneten sich erst nach einer Geburt. Eine Nachbefragung der Patientinnen aus den Jahren 1986-1988 wurde 1989 sowie 1993 durchgeführt. Im Vergleich zu 1989 zeigen die Zahlen von 1993 eine erhebliche Zunahme der Rezidive und eine geringere Zunahme der intrauterinen Schwangerschaftsrate. Repräsentative Ergebnisse über Fertilität und Rezidive nach Extrauteringraviditäten können erst nach einer Nachbeobachtungszeit von 5 Jahren und länger erreicht werden. 37 Patientinnen wurden an ihrer einzigen noch verbliebenen bzw. funktionsfähigen Tube oder an beiden Tuben organerhaltend operiert. Die intrauterine Schwangerschaftsrate von 33-47% und die Rezidivrate von 49% werden diskutiert. Nach einer zweiten Extrauteringravidität besteht ebenso wie bei schweren postentzündlichen Veränderungen der Tuben ein erhöhtos Rezidivrisiko. Die im Einzelfall oft schwierige Entscheidung über Organerhalt oder Salpingektomie wird diskutiert.

Abstract

709 ectopic pregnancies were observod from 1983-1992 in the Department of Gynaecology of the Neukölln Hospital, Berlin, Germany, 585 out of which underwent laparoscopic treatmont. 169 of 372 patients treated from 1986-1991 still wished to con-coive, and we found intrauterine prognancies in 60% (102 patients) and recurrent ectopic pregnancios in 27 % (46 patients). In 9 % (11 patients) ofthose the recurrence occurred following a delivery. A long term follow-up of patients from 1986-1988 was carried out in 1989 and 1993. Compared to 1989, the data of 1993 show a rein arkable increase in recurrences and a merely slight increase in intrauterine pregnancies. For representative results the duration of follow-up should be 5 years or longer. 37 cases were operated on while preserving tho organ, on a solitary tube or on both tubes. This group with an intrauterine pregnancy rate of 33-47% and a recurrence rate of 49 % is discussed later. The risk of recurrence is increased after organ-preserving treatment of a second tubal pregnancy and after severe pel-vic mflammatory disease. The process of deciding be-tween maintaining the organ versus salpingectomy, is also discussed.