Zusammenfassung
Der Einfluß von Chlamydien- und Mykoplasmeninfekten auf die Fertilität via mechanischen Tubenschaden oder Verschlechterung der Befruchtungsfähigkeit des Ejakulates ist umstritten. Die vorliegende Studie untersucht die Prävalenz dieser beiden Erreger bei männlichen Partnern von Paaren, die wegen Sterilität behandelt werden. Besonders interessierte, ob sich bei mechanisch oder andrologisch bedingter Sterilität häufiger ein positiver Erregernachweis findet als bei anderen Sterilitätsursachen. Sowohl bei andrologischer als auch bei mechanischer Ursache liegt die Prävalenz beider Erreger bei rund 25% gegenüber von nur 10% bei Paaren mit anderen Sterilitätsursachen. Diese Daten weisen darauf hin, daß sich in Patientengruppen mit andrologisch oder mechanisch bedingter Sterilität eine erhöhte Prävalenz von Chlamydieninfekten findet. Wir empfehlen daher, angesichts der hohen Infekthäufigkeit bei allen Sterilitätspaaren, im Sinne eines Screenings mit jedem Spermiogramm einen Nachweis auf Chlamydien und Mykoplasmen durchzuführen und alle positiven Paare zu behandeln.
Abstract
There is conflicting evidence on the influence of infections with Chlamydia trachomatis and Mycoplasma hominis on male and female infertility. We studied the prevalence of Chlamydia and Mycoplasma in male partners of 165 infertile couples. 25% of couples with tubal and/or andrological sources of infertility showed positive cultures for Chlamydia and/or Mycoplasma compared with 10% of couples with other causes of infertility. Our data suggest, that screening for Chlamydia and Mycoplasma in infertility patients may be of assistance.