Einsatz der computergestützten Bildanalyse zur Erfassung des immunhistochemischen Rezeptorstatus beim Mammakarzinom Immunhistochemische densitometrische Rezeptoranalyse - IDRA*

Zusammenfassung

Es wird ein Verfahren zur Erfassung des immunhistochemischen Rezeptorstatus beim Mammakarzinom mit Hilfe der computergestützten Bildanalyse vorgestellt. An Kryostatschnitten wurde die optische Dichte von Tumorzellkernen vermessen und unter Einbeziehung eines Kontrollschnitts eine objektive Schwelle für die spezifische Anfärbung definiert. Dabei wurde in kräftig eingefärbten Präparaten eine gute Korrelation mit der visuellen Befundung erzielt. In 9 von 16 Präparaten, die subjektiv als rezeptornegativ eingestuft worden waren, konnte jedoch mittels Bildanalyse eine spezifische rezeptorpositive Anfärbung nachgewiesen werden. Neben dem Anteil von rezeptorpositiven Zellen (PP) und deren mittleren Färbeintensität (SI) kann ein Histogramm der Rezeptorkonzentrations-Verteilung in den positiven Kernen erstellt werden. Das Verfahren ermöglicht neben einer objektiven Befunderfassung und -dokumentation eine exakte Definition des Schwellenwerts für den Rezeptornachweis und eine Darstellung der Verteilungsmuster der Rezeptoren in den Tumorzellkernen. Damit könnte das vorgestellte IDRA-Verfahren zur weiteren Verbreitung des immunhistochemischen Rezeptornachweises beitragen.

Abstract

A method for the evaluation of the immunohistochemical staining score of steroid receptors in breast cancer using computer-based image analysis is presented. The optical density of tumour cell nuclei was measured using kryostat sections and, using a control section as reference, an objective threshold for specific staining was defined. In intensively stained sections, a good correlation with visual scoring was achieved, but in 9 out of 16 sections, which were regarded as receptornegative by visual scoring, a specific receptor-positive staining was demonstrated by image analysis. Next to the percentage of positive cells (PP) and the mean staining intensity (SI), a histogram of the receptor concentration in positive nuclei was calculated. The method allows, besides an objective evaluation and documentation, an exact definition of a threshold for specific receptor measurement and furthermore shows the pattern of receptor concentration in the tumour cell nuclei. Hence, the method could contribute towards a more widespread use of immunohistochemical receptor analysis.