Geburtshilfe Frauenheilkd 1996; 56(6): 328-330
DOI: 10.1055/s-2007-1023239
Geburtshilfe

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Äußere Wendung des Feten als ambulanter Eingriff

The External Cephalic Version as an Outpatient TreatmentG. Nohe, W. Hartmann, C. E. Klapproth
  • Städtische Frauenklinik Stuttgart (Komm. Ärztl. Direktor: Dr. G. Nohe)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. Juni 2008 (online)

Zusammenfassung

Durch die äußere Wendung des Feten in Terminnähe sollen jene mütterlichen und fetalen Risiken vermieden werden, die mit Kaiserschnitt und vaginaler Bekkenendlagengeburt unermeidlich verbunden sind. Seit 1986 wurden an der Städtischen Frauenklinik Stuttgart über 800 äußere Wendungen als ambulanter Eingriff durchgeführt. 60,5% waren erfolgreich. Ernsthafte Komplikationen traten nie auf. Wichtigstes Kriterium für das Gelingen einer äußeren Wendung ist eine ausreichende Fruchtwassermenge sowie die Mobilität des kindlichen Steißes. Das Management erfordert eine für Mutter und Fetus ungefährliche Technik. Dazu gehört die strikte Beachtung der Vorbedingungen und Kontraindikationen sowie die Durchführung der äußeren Wendung ohne anästhesiologische oder sedierende Maßnahmen. Eine obligate Tokolyse erscheint nicht notwendig. Über 70% der Wendungsversuche waren ohne Tokolyse erfolgreich. Wenn sich der Fet ohne Tokolyse nicht wenden ließ, brachte die zusätzliche Wehenhemmung nur eine geringe Steigerung der Erfolgsrate. Die äußere Wendung aus Beckenendlage kann als ambulanter Eingriff ohne primäre Tokolyse vorgenommen werden.

Abstract

The external cephalic version (ECV) of the fetus at term reduces the maternal and fetal risks of intrapartum breech presentation and Caesarean delivery. Since 1986 over 800 external cephalic versions were performed in the outpatient Department of Obstetrics and Gynaecology of the Städtische Frauenklinik Stuttgart. 60.5% were successful. NO severe complications occurred. Sufficient amniotic fluid as well as the mobility of the fetal breech is a major criterion for the success of the ECV. Management requires a safe technique for mother and fetus. This includes ultrasonography, elektronical fetal monitoring and the ability to perform immediate caesarean delivery as well as the Performance of ECV without analgesicas and sedatives. More than 70% of the ECV were successful without tocolysis. In unsuccesful cases the additional use of tocolysis improves the success rate only slightly. Therefore routine use of tocolysis does not appear necessary. External cephalic version can be recommended as an outpatient treatment without tocolysis.