Geburtshilfe Frauenheilkd 1994; 54(4): 196-203
DOI: 10.1055/s-2007-1023582
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Nabelschnurumschlingung und farbkodierte Doppler-Sonographie

Umbilical Cord Entanglement and Colour Doppler SonographyA. K. Ertan, W. Schmidt
  • Universitäts-Frauenklinik und Poliklinik mit Hebammenlehranstalt Homburg/Saar (Direktor: Prof. Dr. med. W. Schmidt)
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Inzidenz einer Nabelschnurumschlingung (NSU) wird mit 20-33 % angegeben. In der vorliegenden Arbeit wird das Vorgehen bei der antepartalen Suche nach einer Nabelschnurumschlingung mit der farbkodierten Doppler-Sonographie detailliert beschrieben. Im untersuchten Kollektiv (n = 137 Pat.) konnte für die Erkennung einer Nabelschnurumschlingung eine Sensitivität von 97 % mit Hilfe einer hochauflösenden Real-Time Farb-Doppler-Sonographie (Picker 192/Acuson 128 XP) erzielt werden. Der positive Vorhersagewert betrug 89 % und der negative Vorhersagewert 96 %, bei einer Effizienz von 93%. Bei erschwerten Untersuchungsbedingungen stellt die gepulste Doppler-Sonographie der Nabelschnurgefäße (Aa. und V. umbilicalis) und der mütterlichen Gefäße (uteroplazentare Gefäße) eine wesentliche differentialdiagnostische Hilfe dar. Als ein besonders wichtiges Indikationsgebiet für die farbkodierte dopplersonographische Suche nach einer NSU gelten unklare variable Dezelerationen und/oder Auffälligkeiten bei der antepartalen FHR-Registrierung. Die frühzeitige Kenntnis einer NSU erlaubt möglicherweise in sehr vielen Fällen die Prävention schwerer peri-/subpartaler Komplikationen. Nach Feststellung einer NSU sollten nach unseren Erfahrungen häufigere und intensivere CTG-Überwachung (ante- als auch intrapartal), sowie sonographische Kontrollen und dopplersonographische Untersuchungen durchgeführt werden.

Abstract

The incidence of umbilical cord entanglement is about 20-33 %. The present study describes the antepartal detection of nuchal cord using Colour Doppler sonography. In 137 cases, the identification of cord entanglement through a high resolution real-time Colour Doppler equipment (Picker 192/Acuson 128 XP) was achieved with sensitivity of 97 %, the positive predictive value was 89 %, the negative predictive value 96 % and the efficiency 93%. In complicated cases, the pulsed Doppler sonography of the cord vessels provided significant differential diagnostic evaluation (Aa. and V. umbilicales vs. uteroplacental vessels). The use of this new method is especially indicated in situations with uncertain variable decelerations and/or other abnormal findings in the antepartal FHR-registration. The early recognition of a nuchal cord could possibly prevent serious peri-/subpartal complications in many cases. The result of our investigations suggest, that once a cord entanglement has been identified sonographically, the antepartal cardiotocography, sonography, Doppler flow examination and intrapartal foetal monitoring should be more frequently and intensively performed.