Zusammenfassung
Eine möglichst frühzeitige Diagnose des Mammakarzinoms ist die wichtigste Voraussetzung
für eine gute Prognose. Unter den bisher bekannten bildgebenden Verfahren (Mammographie,
Sonographie, DSA, Thermographie, CT) hat lediglich die Mammographie eine Reduktion
der Mortalität erzielen können, allerdings nur bei Frauen in einem Alter über 50 Jahren.
Die Magnet-Resonanz-Mammographie (MRM) befindet sich nun seit über 8 Jahren in der
technischen und klinischen Erprobung. Nach der Entwicklung spezieller Oberflächenspulen
wurden alle verfügbaren Meßsequenzen getestet. Vor allem mit Hilfe der „dynamischen
MRM“, d.h., der repetitiven Messung der gleichen Schichten vor und in kurzen Zeitabständen
nach Kontrastmittelinjektion, konnte eine hohe Sensitivität (97,3 %) und Spezifität
(96,9%) im Nachweis von Mammakarzinomen unterschiedlicher Histologie erzielt werden.
Dies gilt insbesondere für klinische und mammographisch schwierig diagnostizierbare
Fälle, die ausschließlich in diese Prüfung einbezogen wurden. Diese Ergebnisse wurden
mittlerweile von mehreren internationalen Arbeitsgruppen bestätigt. Ein Mammakarzinom
kann mit der „dynamischen“ MR-Methode unter optimierten Meßbedingungen mit hoher Sensitivität
nachgewiesen und fast mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Damit kann die Zahl der
Biopsien, die aufgrund einer suspekten Mammographie indiziert sind, in Zukunft erheblich
reduziert werden. Die Ursache der hohen diagnostischen Aussagefähigkeit liegt vermutlich
darin, daß mit der dynamischen MRM in einer geeigneten Feldstärke und Meßtechnik sowie
einer optimierten Kontrastmittelkonzentration die Tumorangiogenese von Mammakarzinomen
nachgewiesen werden kann. Diese Methode ist erheblich sicherer als mammographische
oder sonographische Verfahren. Die MR-Mammographie bedarf dringend noch weiterer technischer
Verbesserungen. Da das Mammakarzinom aber noch immer die häufigste Krebs-Todesursache
der Frau in der westlichen Welt ist, sollte nach den bisherigen positiven Erfahrungen
die MRM schon heute in Fällen mit einer Diskrepanz zwischen dem klinischen, radiologischen
oder sonographischen Befund eingesetzt werden. Allerdings sollten die Untersuchungen
nur von erfahrenen Arbeitsgruppen durchgeführt werden, da eine Vielzahl von Fehlermöglichkeiten
berücksichtigt werden muß.
Abstract
A diagnosis of breast Cancer as early as possible is most important for a good prognosis.
Among previous imaging modalities (mammography, sonography, DSA, thermography, CT)
only mammography was able to prove a significant reduction of mortality, but unfortunately
only for women above 50 years of age. Magnetic resonance mammography (MRM) is under
technical and clinical evaluation for more than 8 years. Special surface coils and
a variety of measurement sequences have been tested. By using “dynamic MRM”, i.e.,
the repetitive imaging of the same slices before and at short time intervals after
the injection of contrast medium, a high sensitivity (97.3%) and specificity (96.9%)
was found in detecting breast Cancers of different histology. In this study especially
clinically or mammographically difilcult cases were included in order to test the
efficicacy of dnamic MRM. Breast Cancer can be proven or excluded with a very high
degree of confidence. Conventional mammography had been yielding a vast number of
false positive findings. With MRM, therefore, the number of biopsies can be substantially
reduced. The remarkable uniformity of the maximum rate of Signal enhancement in carcinomas
may be explained by the changed vascularisation of malignant tumours based on early
tumour angiogenesis. This change in vascularisation can be detected by combining the
use of contrast medium with a high contrast sensitive measurement technique. This
method seems to be much more reliable than mammographic or Sonographie procedures.
MRM needs further technical improvements. Since breast cancer is still the most frequent
cause of cancer in women in the Western hemisphere, MRM should be used in all cases
where is a discrepancy among radiographic, Sonographie or clinical findings. However,
MRM examinations should be performed only by experienced examiners, since a variety
of pitfalls must be avoided.