Frauen nach operativ korrigierter Vaginalaplasie: Eine Nachuntersuchung zur psychosexuellen Rehabilitation

Zusammenfassung

Wir untersuchten 24 Patientinnen nach, die wegen eines Mayer-Rokitansky-Küstner-Syndromes operiert worden waren. Durch den operativen Eingriff konnte in der Mehrzahl der Fälle ein funktionell zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. 20 der 24 nachuntersuchten Frauen führen postoperativ ein befriedigendes Sexualleben mit uneingeschränkter sexueller Erlebnisfähigkeit. Für den Langzeitoperationserfolg ist die frühzeitige und regelmäßige Aufnahme des Geschlechtsverkehrs von entscheidender Bedeutung, weniger hingegen das regelmäßige Tragen des Phantoms. Die erfolgreiche Operation ist mit einer deutlichen Steigerung des weiblichen Selbstwertgefühles, der sexuellen Attraktivität und des Selbstvertrauens verbunden. Neben der Zufriedenheit der Patientinnen bezüglich des Operationsverfahrens und des Ergebnisses kritisierten einige Frauen die unzureichende perioperative psychische Betreuung. Die psychische Unterstützung und Beratung der Patientin darf neben der exakten Ausführung des operativen Eingriffes nicht vernachlässigt werden. Durch regelmäßig stattfindende Gespräche, in denen auch ausführlich über das Krankheitsbild aufgeklärt werden sollte, kann die emotionale Stabilität der Patientinnen gefördert und den betroffenen Frauen bei der Problembewältigung geholfen werden. Insbesondere das die Patientinnen sehr belastende Problem der Infertilität sollte direkt angesprochen und erörtert werden. In alle diese Gespräche muß nach unseren Erfahrungen auch der Partner der Patientin miteinbezogen werden.

Abstract

In 24 patients with Mayer-Rokitansky-Küstner syndrome we carried out a post-operative follow-up examination. In the majority of cases, the operation had yielded functionally satisfactory results. 20 out of 24 of the patient collective now lead a healthy sexual life with an unimpaired emotional and sexual responsiveness. Early and regular postoperative cohabitation is vital for long-term success of surgical results and more important than regular of the wearing phantom. A successful operation greatly increases the patient's selfesteem, her feeling of being sexually attractive, and her self-confidence. Despite general satisfaction with operational results, several women voiced criticism about inadequate perioperative psychological support. The patients' legitimate need for psychological help and guidance must not be neglected. This can take the form of regular discussions, in which detailed explanations about the disorder are given and which must also cover the subject of infertility, a cause of particular anguish in most women. This approach will contribute to enhancing the women's emotional stability and help them to better cope with their problems. It is our experience, that it is beneficial to include the patient's partner in such counselling.