15 Jahre Entbindung bei Status post Sectio caesarea

Zusammenfassung

In einer retrospektiven Untersuchung über einen Zeitraum von 15 Jahren (1976-1991) wurden 673 Geburten nach vorangegangener Schnittentbindung im Vergleich zu einem matched Vergleichskollektiv untersucht. Während des Untersuchungszeitraumes kam es zu einem Ansteigen vaginaler Entbindungen nach Sectio caesarea. Dieser Rückgang der Resektiofrequenz (von 59 % im ersten 5-Jahres-Abschnitt über 60 % im Zeitraum 1981-1985 auf 42% innerhalb der letzten 5 Jahre) konnte fast ausschließlich bei Gebärenden mit nur einer Sektio in der Anamnese erreicht werden (von 56,2% auf 36,7%), während bei mehr als einer vorangegangenen Schnittentbindung die Resektiorate annähernd konstant bei 95% blieb. Die Komplikationsrate war in unserem Untersuchungskollektiv niedrig, besonders in Relation zu amerikanischen Untersuchungen. Bei insgesamt drei Uterusrupturen und einem mütterlichen Todesfall während des gesamten Beobachtungszeitraumes konnte kein Zusammenhang der Komplikationsrate mit der Zunahme der vaginalen Entbindungsrate nachgewiesen werden. Auf den Zustand des Kindes nach der Geburt hatte das zunehmend konservative geburtshilfliche Management ebenfalls keine Auswirkungen.

Abstract

In a retrospective study covering a period of 15 years (1976-1991), we investigated 673 births after previous caesarean section compared to a matched pair group. During the observation period, an increase of vaginal delivery after previous caesarean section occurred. This decrease in resection rate (first five years period: 59%, 60% in the period of 1981-1985 and 42 % within the last five years) could be achieved mainly in births after only one previous caesarean section. In patients with more than one previous caesarean section, the resection rate remained almost stable at 95 %. The rate of complication was low in our study group, especially, if compared to studies in the USA. Three uterine ruptures with one maternal death occurred during the entire observation period. No correlation of the complication rate with an increase of vaginal delivery was observed. The more conservative obstetrical management had no negative impact on foetal outcome.