Geburtshilfe Frauenheilkd 1993; 53(11): 772-775
DOI: 10.1055/s-2007-1023724
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Wertigkeit des Tastbefundes bei der Brustuntersuchung

On the Value of Palpation Findings in Breast ExaminationG. Mühlberger, G. Lauth
  • Praxis-Gemeinschaft Marburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. März 2008 (online)

Zusammenfassung

In einem Zeitraum von 3,5 Jahren wurden 13 214 Patientinnen in einer speziellen Mammasprechstunde untersucht, 87% dieser Frauen wurden von Gynäkologen überwiesen. Von den 160 entdeckten Karzinomen waren 73%, von 143 Fibroadenomen 65% und von 982 Zysten waren 32% als Knoten tastbar. Zur Vermeidung unnötiger Operationen - bei 2 355 Patientinnen mit einem sogenannten „Tastbefund“ konnte nur in 5 % ein Karzinom gefunden werden - und zur Entdeckung der kleinen Krebse - bei 10 890 Patientinnen ohne Tastbefund wurde in 0,4% ein Karzinom gefunden (=27% aller erfaßten Karzinome) wird die apparative Mammadiagnostik auch bei asymptomatischen Frauen nachdrücklich empfohlen. Die Tatsache, daß 80,3% der Karzinome bei Frauen nachgewiesen wurden, die noch nie bzw. länger als vor fünf Jahren einmal mammographiert worden waren, zeigt die noch mangelhafte Akzeptanz dieser Untersuchungsmethoden bei der weiblichen Bevölkerung.

Abstract

During a period of 3.5 years 13 214 patients were examined in a specialised breast clinic; 87 % of the women had been referred by gynaecologists. 73% of the 160 carcinomas discovered 65% of the 143 fibroadenomas and 32% of the 982 cysts were palpable. Among 2 355 patients with a positive palpation, a carcinoma was found only in 5 % of cases, whilst a carcinoma was found in 0.4% of the 10,819 patients with negative palpation. Therefore the use of apparatus in breast diagnosis is highly recommended both to avoid unnecessary surgery and to discover small cancers.