Häufigkeit und Art prämenstrueller Symptomatik unter dem Einfluß erlebter Infertilität: Eine vergleichende Studie

Zusammenfassung

Unter Verwendung der symptomatologischen Kriterien der „Dysphorischen Störung der Späten Lutealphase“ nach DSM-III-R wurden Häufigkeit und Art prämenstrueller Befindensänderungen bei 405 infertilen Frauen (Teilnehmerinnen eines In-vitro-Fertilisations-Programms an der Universität Bonn) und 101 Medizin-Studentinnen als Kontrollgruppe untersucht. Darüber hinaus wurde versucht, den Einfluß des Parameters „erlebte Infertilität“ auf Häufigkeit und Art prämenstrueller Symptome zu erfassen. 84 % beider Gruppen von Frauen berichteten über prämenstruelle Veränderungen des psychischen und/oder physischen Befindens. 52% der infertilen Patientinnen und 42 % der Studentinnen erfüllten die symptomatologischen Kriterien der „Dysphorischen Störung der späten Lutealphase“. Beim Vergleich der beiden Gruppen zeigte sich, daß die infertilen Frauen signifikant häufiger über prämenstruelle Stimmungslabilität, Ärger/Reizbarkeit, Ängstlichkeit/Anspannung und vermindertes Interesse berichteten. Der Einfluß der erlebten Infertilität wird diskutiert.

Abstract

Using the symptomatological criteria of „Late Luteal Dysphoric Disorder“ according to DSM-III-R, the frequency and type of premenstrual symptoms were investigated in a group of 405 infertile women (participants in an in-vitro-fertilisation programme at the University of Bonn) and a control group of 101 female medical students. 84 % of both groups of women reported premenstrual psychological and/or physical changes. 52 % of the infertile patients and 42 % of the students fulfilled the symptomatological criteria of late luteal dysphoric disorder. Comparing both groups, it was found, that infertile women reported significantly more often mood lability, anger/irritability, anxiety/tension and loss of interest.