Geburtshilfe Frauenheilkd 1992; 52(7): 415-420
DOI: 10.1055/s-2007-1023778
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zum Stellenwert der „Informationsabende für Mütter und Väter“ im Rahmen der Schwangerenvorsorge

Ranking of „Informative Evenings for Mothers and Fathers“W. Neuhaus, A. Wechselberg, A. Bolte
  • Universitätsfrauenklinik Köln
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Im Jahre 1989 wurde eine schriftliche Befragung aller Teilnehmerinnen der „Informationsabende für Mütter und Vater“, einer primär präventiven Maßnahme zur Geburtsvorbereitung, in der Universitäts-Frauenklinik Köln durchgeführt. Ziel der Untersuchung war es, eine Bestandsaufnahme dieser Abende durchzuführen und sie im Hinblick auf ihre Funktion im Gesamtangebot zur Geburtsvorbereitung kritisch zu bewerten. Die Befragung der 288 Besucherinnen ergab folgendes Bild: Die Besucherinnen der Informationsabende sind meist Erstschwangere oder Erstgebärende, überdurchschnittlich gut gebildet, meist berufstätig und überwiegend Deutsche. Sie zeigen in allen erfaßten Aspekten des Gesundheitsverhaltens, nämlich in Frühzeitigkeit und Regelmäßigkeit der Inanspruchnahme der Schwangerenvorsorgeuntersuchungen, Rauchverhalten während der Schwangerschaft, Stillwunsch und Besuch weiterer geburtsvorbereitender Kurse ein überdurchschnittlich gutes präventives Verhalten. Die Besucherinnen der Informationsabende sind somit eine hoch selektierte Gruppe. Die Motivation für die Teilnahme an den Informationsabenden besteht für die meisten Patientinnen in der Vermittlung klinikspezifischer Informationen, im Vordergrund steht das Kennenlernen der Entbindungsabteilung sowie der Hebammen und Ärzte, eine Maßnahme, die dem Angstabbau und Zugewinn an Sicherheit dient. Die Erwartungen der Besucherinnen konnten durch Inhalt und Gestaltung der Informationsabende überwiegend zufriedengestellt werden. Unbefriedigend bleibt der niedrige Anteil von Frauen mit Risikoschwangerschaften, Ausländerinnen und Frauen mit niedrigem Sozialstatus, Patientenkollektive also, die einer besonders intensiven Zuwendung bedürfen.

Abstract

In 1989, the Department of Gynaecology and Obstetrics, University of Cologne, questioned the 288 participants of the “informative evenings for mothers and fathers”, a primarily preventive measure offered as a preparation for childbirth. The survey aimed at reviewing these evenings, i.e. to make a critical and exact evaluation of their usefulness and quality as one of the numerous events offered to expectant mothers. The following results were obtained: The women wo visited the informative evenings were mostly pregnant for the first time, educated above average, for the most part working women and of German nationality. Their attitude towards preventive measures, i.e. regulär checkups during pregnancy as well as smoking behaviour, the wish to breast-feed and the attendance of other birth preparation courses, is well founded. Consequently, this group of women can be described as a highly selected. Their motivation to come to the evenings resulted mostly from the wish to obtain specific clinical information, to become familiär with the maternity ward, to meet midwifes and doctors, in order to lose some of their fears and to increase confidence. Contents and structure of these evenings were mostly able to meet the expectations of the visitors. Unsatisfactory, however, was the low number of foreign woman, those with difficult pregnancies and women of a low social Status i.e. patients, who above all, need intensive assistance and attention.