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DOI: 10.1055/s-2007-1025316
Retrospektive Studie bei 160 Kindern mit Fieberkrämpfen
A Retrospective Study in 160 Children With Febrile ConvulsionsPublication History
Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract
In a retrospective study of 411 children with cerebral convulsions over a period of 4 years, 160 patiens with febrile seizures were found. This group consisted of 94 boys and 66 girls. The main purpose of this study was to establish the age of the first convulsive fit in each child. Febrile convulsions started in the first half year, increased in the second half year and culminated in the second year of life. This age dependent appearance was explained with passive immunization by maternal antibodies so that febrile convulsions appear when these antibodies decrease. The first occurence of febrile convulsions appeared on an average of 22,9 months, in children with recurrent febrile convulsions a little earlier with 18,2 months. The most interesting fact was that children with a family history of febrile seizures showed an even earlier occurence of the first seizure with 14,5 months. This tendency of early incidence of febrile convulsion in the group with family history and in the group of recurrent febrile convulsions could be shown as statistically significant respectively nearly significant in comparing with the group of retarded patients. A peculiar tendency for febrile convulsions seems to be documented by recurrent seizures in the patient himself, but also by a history of febrile convulsions in other family members. Both facts may lead to a very early incidence of febrile convulsions.
Zusammenfassung
In einer retrospektiven Studie über 411 Kinder mit zerebralen Anfällen, aus einem Beobachtungszeitraum von 4 Jahren, fanden sich 160 Kinder mit Fieberkrämpfen. 94 Knaben überwogen gegenüber 66 Mädchen. Das Hauptaugenmerk wurde in dieser Studie auf den Zeitpunkt des ersten Auftretens eines Fieberkrampfes gelegt. Dabei fand sich ein beträchtlicher Anstieg im zweiten Lebenshalbjahr, ein Höhepunkt im zweiten Lebensjahr, was in Verbindung mit den häufigen fieberhaften Infekten in diesen Lebensabschnitten in Zusammenhang gebracht wird. Das mittlere erste Auftreten im Gesamtkrankengut wurde mit 22,9 Monaten errechnet, das mittlere erste Auftreten bei Kindern mit wiederholten Fieberkrämpfen lag dagegen mit 18,2 Monaten etwas vor diesem Zeitpunkt. Bei Kindern mit Fieberkrämpfen in der Verwandtschaft kam es noch früher zum ersten Fieberkrampf, nämlich mit 14œ Monaten. Bei Kindern, die später eine Epilepsie entwickelten oder bloß in der Verwandtschaft eine Epilepsie aufwiesen, kam es mit 21,6 und 21,7 Monaten, also nahe dem Mittelwert des Gesamtkrankengutes, zum ersten Anfall. Es fällt auf, daß bezüglich eines ersten Auftretens eines Fieberkrampfes sich nicht nur die Kinder mit rezidivierenden Fieberkrämpfen ähnlich wie jene mit familiärer Belastung, sondern auch Kinder mit späterer Epilepsie ähnlich wie jene mit bloß familiärem Auftreten einer Epilepsie, verhalten. Das frühzeitige Auftreten eines ersten Fieberkrampfes bei der Gruppe von Kindern mit familiärem Vorkommen mit 14œ Monaten, ließ sich im Vergleich zum späteren Auftreten des ersten Fieberkrampfes bei Kindern mit Retardation mit 27,6 Monaten als statistisch signifikant (p = 0,046) errechnen. Eine besondere Bereitschaft zu Fieberkrämpfen, ob beim Patienten selbst in Form eines zweiten oder weiteren Fieberkrampfes beobachtet oder bloß in der Verwandtschaft der Patienten festgestellt, scheint zu einem frühzeitigen Auftreten eines ersten Fieberkrampfes zu führen.