Klin Padiatr 1992; 204(1): 21-26
DOI: 10.1055/s-2007-1025317
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Psychomotorische Entwicklung von Risikoneugeborenen unter Berücksichtigung der Konzentration der neuronenspezifischen Enolase

Psychomotor Development of High Risk Newborn Infants in Dependence on the Concentration of Neuron-Specific Enolase (NSE)H. -T. Abel1 , J.  Zinsmeyer2 , W.  Lamme1 , J.  Gross2 , H.  Köditz1
  • 1Klinik für Kinderheilkunde der Medizinischen Akademie Magdeburg
  • 2Institut für Klinische und Pathologische Biochemie des Bereiches Medizin (Charité) der Humboldt-Universität Berlin
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

In a prospective study the psychomotor development of an unselected collective of risk newborn infants up to the end of the second year of life was examined. 199 children have developed normal, 21 showed developmental abnormalities, 84 light to moderate disturbances, and 30 severe disabilities. Allready in the newborn period the concentration of neuronspecific enolase in the serum was evaluated. The NSE could be an indicator of brain damage. The determinated values of NSE showed a log-normal-distribution at the three times (cordblood, first or second day of life, third or fourth day of life, and ninth to eleventh day of life). Significant relationsship between the psychomotor development during the first two years of life and of NSE-concentration was not found. Nevertheless the diagnostic value of the NSE is better with a specifity of 47.7% and a sensivity of 80.0% than those of the results of intracranial ultrasound examination or of the erythrocyticdensity- test. In contrast to these results the use of the neuron-specific enolase alone for the prediction of individual prognosis of children is not be recommended.

Zusammenfassung

In einer prospektiven Studie wurde die psychomotorische Entwicklung eines unausgewählten Risikokollektivs bis zum Ende des 2. Lebensjahres untersucht. 199 Kinder entwickelten sich normal, 21 wiesen Entwicklungsauffälligkeiten auf, 84 zeigten leichte bis mäßige Störungen und 30 entwickelten schwere Behinderungen. Bereits im Neugeborenenalter waren die Konzentrationen der neuronenspezifischen Enolase, die ein Indikator für eine zerebrale Schädigung sein könnte, im Serum der Kinder bestimmt worden. Die ermittelten Werte zeigten zu den drei Abnahmezeiten Nabelschnurblut bzw. 1. oder 2. Lebenstag, 3. oder 4. Lebenstag und 9. bis 11. Lebenstag eine log-Normalverteilung. Signifikante Beziehungen zwischen der innerhalb der ersten zwei Lebensjahre diagnostizierten psychomotorischen Entwicklung und der Höhe der NSE-Konzentrationen bestanden nicht. Trotzdem zeigten die diagnostischen Kenngrößen der NSE gegenüber den Ergebnissen der sonographischen Schädeluntersuchung bzw. des Hypoxiemarkers Erythrozytendichtetest mit einer Spezifität von 47,7% bei einer Sensitivität von 80,0% ein günstigeres Ergebnis. Als alleiniges Kriterium zur Beurteilung der Individualprognose der Kinder kann aber die neuronenspezifische Enolase nicht eingesetzt werden.