Klin Padiatr 1992; 204(2): 67-71
DOI: 10.1055/s-2007-1025325
Übersichtsarbeit

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neue Aspekte zur Prophylaxe von Fieberkrämpfen

New Aspects of Prophylaxis of Febrile ConvulsionsH.  Siemes
  • Kinderklinik des Rittberg-Krankenhauses
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Publication Date:
13 March 2008 (online)

Abstract

In general, febrile convulsions have a good prognosis. The risk of death or neurologic and mental handicap is low. Though the risk of epilepsy is increased, there is no evidende that anticonvulsant treatment can prevent occurrence of later epilepsy. The aim of anitconvulsive prophylaxis is reduction of the rate of recurrences of febrile convulsions. Recent results point against the assumption that these can be prevented by long-term anticonvulsive treatment with phenobarbital or valproate. An alternative for long-term prophylaxis is intermittent short-term rectal application of diazepam suggested for children with a hightened risk of recurrences. Long-term prophylaxis with phenobarbital should only be considered in a small number of selective children.

Zusammenfassung

Fieberkrämpfe haben in der Regel eine gute Prognose. Das Risiko, durch einen Fieberkrampf zu versterben oder einen neurologischen und mentalen Folgeschaden zu erleiden, ist gering. Das Epilepsierisiko ist zwar nach Fieberkrämpfen erhöht, es gibt jedoch bisher keinen Beweis dafür, daß die antikonvulsive Therapie von Fieberkrämpfen das spätere Auftreten einer Epilepsie verhindern kann. Das Ziel der antikonvulsiven Prophylaxe ist die Reduktion der Rate der Fieberkrampfrezidive. Der bisherigen Annahme, daß eine Dauerprohylaxe mittels Phenobarbital oder Valproat das Wiederauftreten von Fieberkrämpfen verhindern könne, widersprechen neuere Untersuchungsergebnisse. Als wirksame Alternative zur Dauerprophylaxe bietet sich auch bei Kindern mit einem erhöhten Wiederholungsrisiko die rektale Diazepamgabe in Form der intermittierenden Kurzzeitprophylaxe an. Die Langzeitprophylaxe mit Phenobarbital sollte nur für eine sehr ausgewählte kleine Zahl von Kindern reserviert bleiben.

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