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DOI: 10.1055/s-2007-1026134
Amniozentese zur pränatalen Diagnostik aus psychischer Indikation
Amniocentesis in Prenatal Diagnostics Based on Psychological IndicationsPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. März 2008 (online)
Zusammenfassung
In steigender Zahl werden Amniozentesen ohne Vorliegen einer klaren medizinischen Indikation durchgeführt. In diesem Zusammenhang interessierte uns die Frage, ob sich das Kollektiv der aus psychischer Indikation amniozentierten Frauen betreffs sozialer und persönlichkeitspsychologischer Variablen von gleichaltrigen Schwangeren unterscheidet, die diese Möglichkeit der pränatalen Diagnostik nicht in Erwägung ziehen. Beide Untersuchungskollektive umfaßten 30 bzw. 31 schwangere Frauen. Anhand von drei standardisierten Testverfahren (Freiburger Persönlichkeits-Inventar, Gießen-Test, State-Trait-Angst-Inventar) und eines von uns erstellten strukturierten Fragebogens wurde dieser Sachverhalt untersucht. Weder für den Faktor Angst, noch für andere Persönlichkeitsvariablen fand sich ein Unterschied zwischen der Amniozentese- und der Kontrollgruppe. Vielmehr beeinflussen andere Faktoren, insbesondere der Bildungsstand, Kinder mit Fehlbildungen im Verwandten- und Bekanntenkreis, berufliche Vorbelastung und die mangelnde Bereitschaft, ein behindertes Kind erziehen zu wollen, die Entscheidung zur Durchführung einer Amniozentese.
Abstract
By means of a questionnaire and three Personality tests, we investigated, whether there were any differences in the personality structure botween patients who underwent an amniocentesis because of psychological indications, and a matched pair group of pregnant woman without amniocentesis. The results of the personality inventories showed no significant differences in the personality structure between both groups of pregnant women. In particular, they showed no difference with respect to the anxiety factor. As a result of our questionnaire we can State, that factors like education, the handicapped child in the environment, profession and the lack of commitment to bring up a handicapped child, influence the decision to undergo an amniocentesis.