Pneumologie 2007; 61(7): 488-489
DOI: 10.1055/s-2007-959227
Workshop
10. Workshop des Arbeitskreises „Vergleichende Pathologie und Pathophysiologie des respiratorischen Systems”
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Entwicklung des pulmonalen Surfactantsystems

H.  Fehrenbach1
  • 1Klinische Forschergruppe „Chronische Atemwegserkrankungen” an der Klinik für Innere Medizin, SP Pneumologie, Fachbereich Medizin, Philipps-Universität Marburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
14. Juni 2007 (online)

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Funktionelle Bedeutung des pulmonalen Surfactant

Die Lunge eines erwachsenen Menschen ventiliert bei normaler Atmung täglich etwa 10 - 15 000 l Luft. Für den sich dabei vollziehenden Austausch der Atemgase stehen etwa 250 Millionen Alveolen mit einer Gesamtoberfläche von ca. 120 m2 zur Verfügung. Die primäre Aufgabe des Surfactantsystems der Lunge ist es, die Oberflächenspannung an der Grenzfläche von Luft und alveolärem Flüssigkeitsfilm (Hypophase) dem sich mit Inspiration und Expiration ändernden Volumen der individuellen Alveolen anzupassen. Durch die dynamische Regulation der Oberflächenspannung wird das Entstehen von Atelektasen (niedrige Oberflächenspannung bei niedrigen Volumina) bzw. eine Überblähung (hohe Oberflächenspannung bei hohen Volumina) verhindert. Die Fähigkeit zur Luftatmung ist folglich eng an die Entwicklung des Surfactantsystems gebunden. Dies gilt gleichermaßen für die stammesgeschichtliche Entwicklung (Phylogenese) wie auch für die Individualentwicklung (Ontogenese) von Wirbeltieren allgemein [1] [2].