Klin Monbl Augenheilkd 2007; 224(6): 507-510
DOI: 10.1055/s-2007-963260
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Amblyopie und Uveitis im Kindesalter

Amblyopia and uveitis in childhoodA. Eckstein1 , A. Robering2 , G. Rudolph3 , J. Esser1
  • 1Augenklinik, Universitätsklinikum Essen
  • 2St Franziskus Hospital Münster
  • 3Augenklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München
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Publication History

Eingegangen: 23.10.06

Angenommen: 16.5.07

Publication Date:
26 June 2007 (online)

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Zusammenfassung

Manifestiert sich eine Uveitis in der sensitiven Phase der Sehrindenentwicklung können die mit der Uveitis verbunden Schäden am Auge das Entstehen einer Amblyopie verursachen. Dies betrifft vor allem Medientrübungen, die zu einer Deprivationsamblyopie führen können. Bei asymmetrischen organischen Schäden muss man immer mit der Ausbildung einer relativen Amblyopie rechnen. Im Falle einer begleitenden oder sekundär entstehenden Schielstellung kann eine Suppressionsamblyopie entstehen. Bei jeder Kontrolluntersuchung muss man amblyopiogene Faktoren abklären und bei einem Seitenunterschied in der Sehfunktion eine Okklusionstherapie veranlassen. Dabei ist eine Teilzeitokklusion ausreichend. Unabdingbare Voraussetzung ist die regelmäßige Überprüfung der Refraktion in Zykloplegie und die Verordnung einer Vollkorrektur, da durch die wiederkehrend notwendigen Gaben von pupillenerweiternden Medikamenten die Akkommodation beeinträchtigt wird. Bei längerfristig nötiger Pupillenerweiterung sollte eine Bifokalbrille verordnet werden.

Abstract

Manifestations of uveitis in the sensitive period of childhood can cause amblyopia. In most of the cases band keratopathy, dense cataracts and cyclitic membranes cause deprivation amblyopia. Asymmetrical damage can result in relative amblyopia. Secondary squint can lead to suppression amblyopia. For these reasons every visit during uveitis treatment should be accompanied by a search for amblyogenic factors and visual acuity measurements. In the case of a side difference in the visual acuity, occlusion therapy should be started. The follow-up should not only contain visual acuity measurements but also cycloplegic refraction. Especially when pupil-dilating drugs are necessary for a longer period, bifocals should be prescribed.

Literatur

PD Dr. med. Anja K. Eckstein

Augenklinik, Universitätsklinikum Essen

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