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DOI: 10.1055/s-2007-966081
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Hörstörungen - Ursachen und Therapie[]
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. April 2007 (online)
Einführung
Das Hören dient dem Menschen nicht nur zur Orientierung, sondern spielt eine zentrale Rolle im sozialen Umgang als Empfangsmodus der zwischenmenschlichen Kommunikation. Die Schwerhörigkeit im Kindesalter erfordert unsere besondere Aufmerksamkeit. Sie muss möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden, um schwerwiegende Nachteile z. B. beim Spracherwerb oder eine soziale Ausgrenzung für das Kind zu vermeiden.
Vom eigentlichen Sinnesorgan, dem Ohr, bis zum Ort der Hör-Wahrnehmung, dem Kortex, kann die Informationsweiterleitung des Hörens unterbrochen sein. Wegen des diffizilen und komplizierten Aufbau des Ohres (Abb. [1]) ist es sinnvoll, vor eingehender HNO-ärztlicher Diagnostik eine grobe Einteilung in Schallleitungs- bzw. Schallempfindungsstörung zu treffen. Dadurch lassen sich einige anatomische Regionen (Abb. [2]) und bestimmte Krankheitsbilder bereits ausschließen.
Abb. 1 Hören. a Der Weg des Schalls im Ohr in der Übersicht. b Der Stapes löst am ovalen Fenster eine Wanderwelle in der Cochlea aus. Am Ort ihres Amplitudenmaximums wird das eigentliche Hörorgan, das Corti-Organ, erregt. c Schnitt durch die Cochlea: Der Basilarmembran sitzt das Corti-Organ mit seinen Haarzellen auf. Durch ihren Ausschlag wird die Wanderwelle in einen elektrischen Impuls umgewandelt (b u. c aus Schünke M, Schulte E, Schumacher U, Voll M, Wesker K. Prometheus - Kopf und Neuroanatomie. 1. Aufl. Stuttgart: Georg Thieme; 2006).
Merke: Bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit besteht eine Störung der Schallübertragung im äußeren Gehörgang oder im Mittelohr. Eine Schallempfindungsschwerhörigkeit wird durch Schädigung des Innenohrs oder des Hörnerven hervorgerufen [1].
Abb. 2 Synopsis der möglichen Lokalisationen von Hörstörungen (nach Probst).
Spezielle pädaudiologische Untersuchungsverfahren bleiben ausrüstungsbedingt oft dem Spezialisten vorbehalten. Pädiater in der Praxis können ältere, kooperative Kinder „klassisch” untersuchen (z. B. durch Prüfen des seitengetrennten Verständnisses von Flüstersprache). Eine gute Orientierung zur Differenzierung von Schallleitungs- und Schallempfindungsschwerhörigkeit bieten die Stimmgabeltests nach Weber und Rinne (Abb. [3]). Zur Hörprüfung im Säuglings- und Kindesalter siehe S. 57.
Schallleitungsschwerhörigkeit
Mögliche Ursachen der Schallleitungsschwerhörigkeit im Kindesalter sind:
-
Seromukotympanon,
-
akute Mittelohrentzündung,
-
chronische Mittelohrentzündung,
-
Ohrmissbildung,
-
Gehörgangsfremdkörper,
-
Traumen.
Abb. 3 Stimmgabeltests. a Weber-Test („lateralisiert” = auf dieser Seite erscheint der Ton lauter). b Rinne-Test: Die angeschlagene Stimmgabel wird erst an das Mastoid platziert, bis der Patient den Ton nicht mehr hören kann. Dicht vor das Ohr gehalten, sollte er den Ton dann jedoch wieder vernehmen („positiv”). c Auswertung (nach Probst).
Literatur
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-
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1 Herrn Prof. Dr. D. Plester zum 85. Geburtstag gewidmet
PD Dr. med. Henning Heumann
Olgahospital Stuttgart
Hals-Nasen-Ohrenklinik
Bismarckstraße 8
70176 Stuttgart
eMail: h.heumann@olgahospital.de