Krankenhaushygiene up2date 2007; 2(1): 53-68
DOI: 10.1055/s-2007-966250
Ökonomie und Recht

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Luft als Erregerreservoir für postoperative Wundinfektionen

Teil 1: Welche Aussagen lassen die klinischen Studien zu?Ines  Kappstein
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
23. Oktober 2007 (online)

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Kernaussagen

  • Aus den klinischen Studien lässt sich keine wissenschaftliche Evidenz ableiten, wonach die Luft als Erregerreservoir für postoperative Wundinfektionen eine relevante Rolle spielen würde. Dies gilt ausdrücklich auch für die orthopädisch-unfallchirurgische Implantationschirurgie.

  • RLT-Anlagen haben allein die Aufgabe, Operationssäle mit frischer, sauberer Luft zu versorgen. Der Aufbau der Anlagen muss die dafür erforderlichen Voraussetzungen schaffen, die jedoch mit einem wesentlich geringeren technischen Aufwand als in der DIN 1946 - 4 gefordert verwirklicht werden können.

  • Für LAF-Anlagen gibt es auch im Bereich der Knochenchirurgie keine Indikation; aber auch die turbulenzarme Verdrängungslüftung (TAV) ist in ihrer Effektivität nicht belegt.

In einem der folgenden Hefte von KHHu2d werden die zahlreichen mikrobiologischen Studien mit Luftkeimzahl- und Umgebungskontaminationsmessungen in Operationsabteilungen unter experimentellen und praktischen Bedingungen analog zu der vorliegenden Diskussion der klinischen Studien zusammenfassend dargestellt.