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DOI: 10.1055/s-2007-966540
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Medizinische Kleidung aus krankenhaushygienischer Sicht
Publication History
Publication Date:
11 June 2007 (online)


Kernaussagen
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Die im Dienst getragene Kleidung des medizinischen Personals kann in zwei Gruppen eingeteilt werden: Arbeitskleidung und Schutzkleidung.
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Zur Arbeitskleidung zählen meist nur unzureichend definierte Kleidungsarten wie Berufskleidung, Dienstkleidung, Stationskleidung, Bereichskleidung etc. Sie hat weder eine spezifische Schutzfunktion gegenüber dem Personal noch (da sie nicht patientenbezogen eingesetzt wird) gegenüber den Patienten.
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Die Schutzkleidung ist (wie z. B. Handschuhe, Mund-Nasenschutz/Atemschutz, Augenschutz und Haarschutz) Teil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA).
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Definitionsgemäß schützt nur Schutzkleidung das Personal vor schädigenden Einwirkungen bei der Arbeit. Patienten werden durch Schutzkleidung vor der Übertragung nosokomialer Infektionen und Kolonisationen geschützt, wenn sie patientenbezogen eingesetzt, d. h. zwischen verschiedenen Patienten ausgetauscht wird.
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Aus Sicht des Patientenschutzes ist sterile, patientenbezogene Schutzkleidung zusammen mit weiterer PSA bei Operationen und bei anderen invasiven Eingriffen mit hohem Infektionsrisiko, wie dem Legen von ZVKs, erforderlich.
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Aus Sicht des Patientenschutzes ist unsterile, patientenbezogene Schutzkleidung zusammen mit weiterer PSA erforderlich, sobald eine Kontamination mit Blut, Körperflüssigkeiten, Sekreten und Exkreten zu erwarten ist.
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Nur wenn eine Kohortenisolierung im Rahmen der Kontaktisolierung durchgeführt wird, kann vom Prinzip der patientenbezogenen Schutzkleidung abgewichen werden, d. h. dieselbe Schutzkleidung kann bei mehreren Patienten innerhalb der Kohorte getragen werden.
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Obwohl farbige Bereichskleidung (z. B. in Intensivstationen und Röntgenabteilungen) traditionell als „Schutzkleidung” betrachtet wird, schützt sie den Patienten nicht vor der Übertragung nosokomialer Infektionen und Kolonisationen, da sie nicht patientenbezogen eingesetzt wird.
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Aus infektionspräventiver Sicht können traditionell übliche Kleiderordnungen oft erheblich vereinfacht werden. Sie verursachen unnötige Kosten durch Zeitverlust (häufiger Kleidungswechsel) sowie durch Anschaffung und Aufbereitung überflüssiger Kleidung. Insbesondere auf die farbige Bereichskleidung kann größtenteils (wenn nicht insgesamt) verzichtet werden.
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Stattdessen muss größerer Wert auf konsequente Händehygiene und auf den richtigen Einsatz der PSA gelegt werden.