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DOI: 10.1055/s-2007-966776
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Die Jagd nach dem Jungbrunnen
In Quest of the Fountain of YouthPublication History
Publication Date:
03 September 2007 (online)
Zusammenfassung
Immer und überall hat das Alter als letzter Lebensabschnitt und seine Gebrechen die Menschheit beschäftigt und beunruhigt. Philosophen, Naturwissenschaftler und Ärzte haben sich immer darum bemüht, Zusammenhänge aufzudecken, den Alterserscheinungen wirksam vorzubeugen, wenn auch mit begrenztem Erfolg. Es finden sich aus allen Zivilisationen Zeugnisse für zwei Hauptrichtungen: Die erste verfolgt prophylaktische Ziele, um die Jugendfrische zu erhalten und Altersschwäche zu vermeiden; die zweite hat Heilabsichten und fasst sogar die Verjüngung des alternden Menschen ins Auge. Die Hartnäckigkeit, mit der auf der Suche nach dem Jungbrunnen mitunter illusorischen Vorstellungen nachgejagt wurde, erscheint uns bisweilen absurd. Sie beweist aber nur, dass sich der Mensch nicht ohne Weiteres von bestimmten Fantasien zu lösen vermag. Bereits in der Vergangenheit und in allen großen Kulturen wurden aber bemerkenswerte Hypothesen aufgestellt, die seither ihre Bestätigungen fanden. Es sind beispielsweise die Hygiene, Ernährung, Körperkultur, Schönheitspflege, Kosmetik, Eigenverantwortung für die Gesundheit, Vorsorgeuntersuchung, Psychohygiene und Zeitökonomie zu nennen, die heute alle wichtige Elemente des modernen Anti-Aging darstellen. Anti-Aging verfolgt heute als medizinische Fachrichtung systematisch das Ziel der Vorbeugung, Früherkennung, Umkehr und Behandlung altersabhängiger Funktionseinbußen und alterstypischer Veränderungen der Organe und des Gesamtorganismus. Der Zustand der Haut spielt in der Anti-Aging-Medizin eine wichtige Rolle, insofern als Schönheit mit Jugendlichkeit und Gesundheit gleichgesetzt wird. In Anbetracht der wachsenden Zahl älterer Menschen ist es deshalb auch die Aufgabe der Dermatologie geworden, sowohl das äußere Erscheinungsbild der Haut als auch die physiologischen Funktionen mit fortschreitendem Lebensalter soweit wie möglich zu erhalten.
Abstract
Everywhere and at all times old age with its afflictions has preoccupied mankind. Philosophers, scientists, and physicians have always endeavored to unravel the process of aging, to effectively avert the signs and symptoms of aging, though with limited success. All civilizations bear testimony for two main streams of undertakings: the first encompasses preventive measures to preserve youthfulness and avert senile infirmity, the second curative procedures and measures to rejuvenate the old. The tenacity with which illusory beliefs have been pursued on the quest of the fountain of youth may seem absurd to us at times. They simply prove that man cannot let go of certain phantasies. Nevertheless, in all great cultures of the past a number of remarkable hypotheses have been set up, that since then have found confirmation. Examples are found in the field of hygiene, nutrition, body culture, beauty care, cosmetics, personal responsibility for one’s own health, medical checkup, psychohygiene, and time management, all important elements of current anti-aging. Today, anti-aging as a novel medical specialty pursues the prevention, early diagnosis, reversal, and treatment of age-related loss of function and alterations of the organs and the organism. The condition of the skin plays an important role in anti-aging medicine, since good looks are equaled to youthfulness and health. With respect to the growing number of older people, it has become a challenge for dermatologists to preserve both a good outer appearance and intact physiologic functions of the skin as far as possible with growing age.
Literatur
- 1 Bergdolt K. Leib und Seele. Eine Kulturgeschichte des gesunden Lebens. München; C. H. Beck 1999
- 2 Schott H. (Hrsg) .Meilensteine der Medizin. Dortmund; Harenberg 1996
- 3 Toellner R. (Hrsg) .Illustrierte Geschichte der Medizin. Salzburg; Andreas & Andreas 1986
- 4 Trüeb R M. Anti-Aging. Von der Antike zur Moderne. Darmstadt; Steinkopff 2006
Prof. Dr. med. Ralph M. Trüeb
Dermatologische Klinik
Universitätsspital Zürich
Gloriastr. 31
8091 Zürich, Schweiz
Email: ralph.trueeb@usz.ch