Rofo 2007; 179(3): 213
DOI: 10.1055/s-2007-972184
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Knochenbrüche - Risikoscore sagt Frakturwahrscheinlichkeit voraus

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Publikationsdatum:
20. März 2007 (online)

 

Ist die Stabilität der Knochen vermindert, kann es auch schon bei leichteren Traumata zu Frakturen kommen. Ein guter Parameter für die Knochenstabilität ist die Knochendichte. Es gibt aber auch Patienten, die keine Osteoporose haben, bei denen aber dennoch Frakturen bei Minimaltrauma auftreten. M. J. Henry et al. entwikkelten nun einen Score, um die Frakturwahrscheinlichkeit vorhersagen zu können. Radiology 2006; 241: 190-196

Für ihre Arbeit untersuchten die Autoren zunächst Frauen im Alter von mindestens 60 Jahren, die in den letzten 2 Jahren vor Studienbeginn eine Wirbelkörper-, Hüftgelenks-, Humerus- oder distale Radiusfraktur erlitten hatten (n = 231, Durchschnittsalter 74 ± 7 Jahre). Hierzu bestimmten sie bei den Teilnehmerinnen die Knochendichte im Bereich der Lendenwirbelsäule sowie am Schenkelhals. Mithilfe von Fragebögen erfassten sie die Anzahl vorausgegangener Stürze und Frakturen und bestimmten zudem Körpergröße und -gewicht. Dieser ersten Gruppe stellten die Autoren eine Kontrollgruppe gegenüber, die aus 448 Frauen im Alter von 72 ± 8 Jahren bestand, die in den 2 Jahren vor Studienbeginn keine Fraktur erlitten hatten. Aus den Daten der Teilnehmerinnen entwickelten sie einen Score (FRISK-Score = Fracture Risk Score), um die Frakturwahrscheinlichkeit vorherzusagen. Dieser Parameter wurde anschließend in einem longitudinalen Design über einen durchschnittlichen Zeitraum von 5,8 Jahren an 600 Frauen überprüft (medianes Alter 74 Jahre).

Als signifikante Risikofaktoren für eine Fraktur erwiesen sich in der Regressionsanalyse die Sturzhäufigkeit, die Anzahl der vorausgegangenen Frakturen, das Körpergewicht sowie die Knochendichte im Bereich der Lendenwirbelsäule und des Schenkelhalses. Hieraus entwickelten die Autoren für ihren Score folgende Formel:

9,304 - 4,735 BMDSP - 4,530 BMDFN + 1,127 FS+ 0,344 NPF + 0,037 W

BMDSP = Knochendichte der Lendenwirbelsäule in g/cm²,

BMDFN = Knochendichte des Schenkelhalses,

FS = Sturzhäufigkeit,

NPF = Anzahl vorausgegangener Frakturen,

W = Körpergewicht in kg;

Als optimaler Grenzwert stellte sich dabei ein FRISK-Score von 5,4 heraus: Lag der Score bei 5,4 oder darüber, so war die Wahrscheinlichkeit, eine Fraktur zu erleiden, erhöht. Wandte man diesen Score auf die longitudinale Gruppe an, so ließen sich 75% der Frauen mit einer Fraktur vorab identifizieren. Die Spezifität betrug dabei 68%.

Bei der Einschätzung der Knochenstabilität ist der neu entwickelte FRISK-Score hilfreich (Bild: Photodisc).