Rofo 2007; 179(3): 214
DOI: 10.1055/s-2007-972186
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

MRT intrakranieller Tumoren - Welche Rolle spielt das "dural tail sign"?

Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. März 2007 (online)

 

Tritt bei peripher gelegenen intrakraniellen Tumoren im MRT ein Enhancement der angrenzenden Dura auf, spricht man vom sogenannten "dural tail sign". Es wurde zuerst bei Meningeomen beschrieben und soll laut Literatur bei anderen Tumoren nur selten vorkommen. H. Rokni-Yazdi et al. versuchten nun, bei Patienten mit unterschiedlichen intrakraniellen Tumoren den diagnostischen Wert des "dural tail signs" zu klären. Eur J Radiol 2006; 60: 42-45

An der prospektiven Studie, die sich von 2002 bis 2005 erstreckte, nahmen 110 Patienten teil, die an einem intrakraniellen Tumor litten und zuvor noch nicht im Kopfbereich operiert worden waren. Alle Teilnehmer unterzogen sich einer Untersuchung mittels MRT mit und ohne Kontrastmittel. Die Aufnahmen wurden anschließend dahingehend begutachtet, ob ein "dural tail sign" vorlag. 12 Patienten mussten wegen inkompletter Daten oder fehlender histopathologischer Ergebnisse von der Auswertung ausgeschlossen werden, sodass letztlich 98 Teilnehmer in die Analyse eingingen. Darunter waren 57 Männer (58,2%) und 41 Frauen (41,8%), das Durchschnittsalter betrug 51,8 Jahre.

Die häufigsten Tumoren waren Meningeome (31,6%, n = 31) und Adenome der Zirbeldrüse (19,4%, n = 19). Bei 22 Patienten (22,4%) ließ sich ein "dural tail sign" nachweisen. Von diesen hatten 18 ein Meningeom, 2 ein Adenom der Zirbeldrüse sowie je einer ein primär zerebrales Lymphom bzw. einen Pilzabszess. In der gesamten Studienpopulation trat bei 58% der Meningeome und bei 11% der Zirbeldrüsenadenome ein "dural tail sign" auf. Von den 31 Patienten mit Meningeom ließ sich das Zeichen bei 18 nachweisen, von den restlichen 67 Patienten bei 4. Somit betrug die Sensitivität des "dural tail signs" 58,6%, die Spezifität 94,0%.