Rofo 2007; 179(3): 327-328
DOI: 10.1055/s-2007-972192
Mitteilungen der DRG

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Jahresbericht 2006 des Normenausschusses Radiologie (NAR)

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Publikationsdatum:
20. März 2007 (online)

 

Die Aufgabe des Normenausschusses Radiologie (NAR), die Entwicklung und Pflege von Normen für die medizinische Radiologie auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene, konnte auch im Jahr 2006 dank des engagierten Wirkens aller Mitarbeiter des NAR und der Unterstützung durch die interessierten Kreise erfüllt und erweitert werden.

Letzteres gilt insbesondere für die Zusammenarbeit mit der internationalen Normungsorganisation (ISO) durch die Reaktivierung der deutschen Mitgliedschaft und Übernahme der Spiegelfunktion zu ISO TC 85 "Nuclear Instrumentation", SC 2 "Radiation Protection" durch den NAR. Die Wahrnehmung dieser Spiegelfunktion ist besonders für die Arbeitsausschüsse AA 1 "Dosimetrie", AA 3 "Nuklearmedizin" und die Gemeinschaftsunterkomitees mit der DKE, GUK 967.2 "Aktivitätsmessgeräte für den Strahlenschutz" und GUK 967.3 "Strahlenschutzdosimeter" von Bedeutung. Anlässlich dieser Veränderungen wurde die Aufgabenverteilung der beteiligten Gremien neu festgelegt.

Die Übernahme der Spiegelfunktion eines Teilbereiches von ISO TC 85 bedeutet jedoch nicht, dass Lücken in der Betreuung von Normen für den Strahlenschutz, die durch Schließung des Gremiums "Strahlenschutztechnik II" des Normenausschusses Materialprüfung (NMP) im Jahre 2003 entstanden sind, geschlossen werden konnten. Die Unterlassung der Betreuungsfunktion für diese Normen führt nicht nur zu erhöhtem Aufwand bei der Organisation des Vollzugs der Strahlenschutzverordnung, sondern bedeutet auch einen erheblichen Revisionsaufwand von Normen des NAR. Im Jahr 2006 wurden eine Reihe von Gesprächen auf den verschiedensten Ebenen geführt, die das Bewusstsein der interessierten Kreise für die Notwendigkeit der Lösung dieses Problems erkennen lassen. Besondere Beachtung fand eine entsprechende Empfehlung der Strahlenschutzkommission (SSK).

Es zeigte sich im Berichtszeitraum erneut, dass sich die im Jahre 2003 vorgenommene Strukturkorrektur des NAR bewährt hat. Themen, die im Zusammenhang mit DICOM stehen, sowie die Integration von Anforderungen an digitale Systeme in das Normenwerk waren wesentliche Schwerpunkte der Arbeit im Jahr 2006.

Mit den veränderten technischen Anforderungen, insbesondere an diagnostische Röntgeneinrichtungen, war auch eine Zunahme der Aufgaben des Arbeitsausschusses 6 "Bildgebende Systeme" verbunden, mit der auch eine personelle Veränderung der Mitarbeiterstruktur dieses Ausschusses einherging. Neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Qualitätssicherung von Röntgensystemen bei IEC SC 62B "Diagnostic Imaging Equipment" führten zu grundsätzlichen Entscheidungen des NAR/AA 6. Wegen der ungenügenden Anwendung der Normenreihe IEC 61223 "Evaluation and routine testing in medical imaging departments" entschied das IEC SC 62B auf seiner Sitzung im Oktober 2006 in Delft, die genannte Normenreihe mit Ausnahme von Normen für die Computertomografie nicht weiter zu bearbeiten. Gestützt auf diese Entscheidung hat der NAR/AA 6 beschlossen, die Normenreihe DIN 6868 "Sicherung der Bildqualität in röntgendiagnostischen Betrieben" dahingehend zu überarbeiten, dass für jede Modalität eine nationale Abnahme- und Konstanzprüfnorm zur Erfüllung der deutschen Röntgenverordnung bereitgestellt wird.

Mit dieser Entscheidung ist weiterhin auch bei der Qualitätssicherung nach RöV gewährleistet, dass der NAR seiner Verpflichtung, zur Deregulierung beizutragen, und damit die Aufsichtsbehörden zu entlasten, nachkommt. Gleichzeitig wird ein weiterer Beitrag zur Erfüllung des Zieles 3 "Normung und Standardisierung entlasten die staatliche Regelsetzung" der Deutschen Normungsstrategie geleistet.

Die Entscheidungen zur nationalen Normung ändern jedoch nichts an der grundsätzlichen internationalen Orientierung der Normungsarbeit des NAR (Abb. 1). Es gelang dem NAR auch im Jahre 2006, die Erwartungen hinsichtlich der Effektivität der Normungsarbeit zu erfüllen, wie Abb. 2 zeigt.

Abb. 1a, b NSD-Sonografie bei 2 Patienten mit pHPT. Man findet in Abb. 1a rechts dorsal der SD ein ovalär konfiguriertes, echoarmes, knapp unter 1 cm messendes NSD-Adenom. Auf Abb. 1b erkennt man links, nahe des SD-Unterpols ein knapp 2,5 cm messendes NSD-Adenom mit homogenem echoarmen Binnenmuster.

Abb. 1a, b NSD-Sonografie bei 2 Patienten mit pHPT. Man findet in Abb. 1a rechts dorsal der SD ein ovalär konfiguriertes, echoarmes, knapp unter 1 cm messendes NSD-Adenom. Auf Abb. 1b erkennt man links, nahe des SD-Unterpols ein knapp 2,5 cm messendes NSD-Adenom mit homogenem echoarmen Binnenmuster.

Der Beirat des NAR hat im Jahr 2006 Maßnahmen festgelegt, den Beschluss des Präsidiums des DIN zur Restrukturierung des Normungsprozesses und Benennung der Normenausschüsse und ihrer Arbeitsgremien umzusetzen. Damit werden historisch bedingte Unterschiede in den Strukturen der Normenausschüsse des DIN vereinheitlicht. Der Normenausschuss Radiologie trägt künftig die Bezeichnung "NA 080 Normenausschuss Radiologie (NAR)". Die Ausschüsse werden analog des Beispiels für den früheren Arbeitsausschuss 1 "Dosimetrie" mit "NA 080-00-01 GA Gemeinschaftsausschuss NAR/DKE Dosimetrie" bezeichnet.