Pneumologie 2007; 61 - V156
DOI: 10.1055/s-2007-973111

Einsatz der Interferon-gamma Release Assays T-Spot-TB und QuantiFERON Gold in der Tuberkulose- Diagnostik

H Hoffmann 1 T Bodmer 2, im Auftrag des Arbeitskreises Mykobakterien von Deutschland, Österreich und der Schweiz
  • 1IML, Institut für Mikrobiologie und Labordiagnostik, Asklepios Fachkliniken München-Gauting
  • 2Universität Bern, Institut für Infektionskrankheiten

Seit zwei Jahren stehen uns in der Tuberkulose (TB) Diagnostik mit dem QuantiFERON-Gold In Tube (QFT-G, Cellestis, Australien) und dem T-Spot-TB (Oxford-Immunotec, UK) zwei so genannte „Interferon-γ release assays“ (IGRA) zur Verfügung. Die IGRAs sind in vitro Tests, die auf dem Nachweis der Aktivität spezifischer CD4-Zellen gegen Tuberkuloseerreger beruhen. Sie können als Alternative oder Ergänzung zu dem Mendel-Mantoux-Test (MMT) eingesetzt werden und dienen demimmunologischen Nachweis einer latenten TB-Infektion (LTBI). In der Diagnostik der aktiven TB-Erkrankung können sie eine Hilfestellung bei der Richtungsentscheidung für weitere Diagnostik und/oder spezifische Therapie liefern.

Die Vorteile der IGRAs liegen in ihrer hohen Spezifität, Standardisierbarkeit, und einer brauchbaren Sensitivität bei Immunsupprimierten. Da es sich um Labortests aus Vollblut handelt, entfallen Wiedervorstellung und Boosterung der Patienten. Ein Nachteil der IGRAs liegt in der relativ kurzen Erfahrung mit den Tests und einer daraus resultierenden Unsicherheit mit ihrem Umgang.

Die TB Diagnostik ist von Land zu Land unterschiedlich stark standardisiert und reglementiert. Für die USA gibt es Leitlinien von 2005 zum Einsatz des GFT-G, für England von Anfang 2006 für den Einsatz beider IGRAs. Der Arbeitskreis Mykobakterien (AKM), ein Expertengremium aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, hat Leitlinien für den klinischen Einsatz der IGRAs und ihre Interpretation im deutschsprachigen Raum entwickelt. Sie binden die Tests in bestehende Richtlinien zur TB-Diagnostik ein und geben Interpretationshilfen für den Einzelfall. Die AKM-Empfehlungen werden vor- und zur Diskussion gestellt.