Body Mass Index Perzentile korrelieren besser mit dem Ernährungsstatus und der Lungenfunktion von Patienten mit Cystischer Fibrose (CF) als konventionelle anthropometrische Indizes

Ziel: Vergleich aktueller Body Mass Index Perzentile (BMIp) mit anthropometrischen Standardindizes wie Gewichts- und Längen-Perzentile sowie dem Längen-Soll-Gewicht (LSG) als Maß für Ernährungszustand und Lungenfunktion bei CF Patienten.

Studiendesign: Querschnittsanalyse des Wachstums und der Lungenfunktion von 4577 CF Kindern, welche seit 1995 im Qualitätssicherungsprojekt Mukoviszidose erfasst werden.

Ergebnisse: Die Häufigkeitsverteilungen der altersspezifischen Gewichts-Perzentile (MW±SD: Jungen 30,0±27,5; Mädchen 31,3±27,4) und Längen-Perzentile (Jungen 28,9±27,0; Mädchen 29,6±26,7) der CF Patienten sind nach links verschoben. Da die Mehrheit der Patienten gleichzeitig Defizite bei der Längen- und Gewichtsentwicklung aufweist, liegt der MW des LSG in allen Altersgruppen nahe am Nominalwert der Referenzpopulation (Jungen 97,0±12,1; Mädchen 98,1±12,3). Im Gegensatz dazu weisen CF Patienten deutlich verminderte BMIp auf (Jungen 35,7±27,9; Mädchen 35,6±27,2), welche mit steigendem Alter kontinuierlich abfallen. Das altersadjustierte Idealgewicht der Patienten fällt bei Berechnung mit dem LSG deutlich niedriger aus als mit dem BMIp. In der Folge werden signifikant weniger Patienten mit manifester Mangelernährung durch Berechnung des LSG (Jungen 20,5%; Mädchen 22,7%) gegenüber BMIp (Jungen 30,4%; Mädchen 28,7%) identifiziert. Die klinische Bedeutung wird durch signifikant höhere Korrelation der Lungenfunktionswerte mit BMIp gegenüber LSG bestätigt.

Schlussfolgerung: Aktuelle BMIp korrelieren besser mit dem Ernährungszustand und der Lungenfunktion von CF Patienten als bisherige anthropometrische Indizes. Ein Screening von CF Patienten mittels BMIp verbessert die Früherkennung einer Mangelernährung und ermöglicht eine frühzeitige Therapieoptimierung.